Pappbecher von Fastfood-Restaurants oder aus der Bäckerei mit dem täglichen “Coffee to go” lassen die Abfallmengen deutlich wachsen. 320.000 Stück – pro Stunde! – wandern laut Deutscher Umwelthilfe hierzulande in die Mülltonne. Da die Becher überwiegend aus Papierfasern und einer Plastikbeschichtung bestehen, ist nachhaltiges Recycling nur schwer oder gar nicht möglich. Eine relativ neue, Ressourcen schonende und Müll vermeidende Alternative sind recyclebare Mehrweg-Becher aus Kunststoff, die bis zu 1.000 Mal genutzt werden können.
Bäckereien und neue Coffee-to-go-Pfandsysteme von Startups leiten Wandel ein
In einem interessanten Beitrag “Mehrweg-Becher: Gutes Gewissen zum Mitnehmen” berichtet der WDR über die relativ junge Entwicklung. Über preisliche Anreize versuchen Kantinen, einzelne Bäckereien oder auch Großketten die Kunden für Mehrweg zu begeistern. Die Zahl der Nutzer wächst.
Übergreifende Pfandsysteme für Mehrweg-Becher von Startups
Mit der Vision für ein flächendeckendes und einheitliches Coffee-to-go-Pfandsystem sind die Gründer des Münchner Unternehmens RECUP vor eineinhalb Jahren gestartet. Die Idee ist so reizvoll, dass sogar das Manager Magazin darüber berichtet hat.
Das System arbeitet mit Mehrwegbechern aus Kunststoff und ist mittlerweile deutschlandweit bereits in verschiedensten Städten an über 2.000 Standorten verfügbar, unter anderem auch bei diversen Großketten. Nun wird das Mehrwegsystem erstmals exportiert: In Durban in Südafrika startet der erste Ableger im Ausland.
Einfach, nachhaltig und schick
Das Pfandsystem von RECUP funktioniert ganz einfach: Kaffee im Mehrwegbecher kaufen, ein Euro Pfand hinterlegen und einen kleinen Preisvorteil erhalten. Leere Becher können deutschlandweit bei allen RECUP-Partnern wieder abgegeben werden. Dort werden die Becher auch gereinigt und wandern zurück ins System.
Eine App zeigt dem Kunden dem kürzesten Weg zum nächsten Partner, ob Cafe, Bäckerei oder Kantine. Die Deutsche Umwelthilfe e.V. hat das Unternehmen sogar als “Best Practice” ausgezeichnet.
“Eine Kombination aus Einweg und Mehrweg” hat sich seit der Einführung eines Pfandsystems übrigens auch schon im Markt für PET-Getränkeflaschen als eine nachhaltige Lösung etabliert.