Pack die Badehose ein! Jetzt haben es alle Bundesländer geschafft: Sommerferien und damit eine Zeit des Urlaubs, des Reisens, der Ausflüge und des Entspannens. Kurz: Sonne, Berge, Strand und Meer. Auch und vor allem im nun leider schon zweiten Corona-Sommer freuen sich die Menschen auf eine kleine Auszeit und Erholung.
Hochzeit des Ein- und Auspackens
Wenn wir unser Gepäck und dessen Inhalt genauer betrachten, stellen wir fest, dass auch im Urlaub anscheinend nix mehr ohne Kunststoff geht. Wir packen unsere leichten Schalenkoffer, Rucksäcke und Reisetaschen und finden darin: Das Wasch-Set, die Reiseapotheke, Sneaker und Wanderschuhe, Sport- und Funktionskleidung, Helme, Zelte, Isomatten, Wasserspielzeug … Alles Gegenstände und Gadgets, die spannende Urlaube erst ermöglichen, als beliebte Reisebegleiter dienen und oft aus Kunststoff sind.
Out of Home – unterwegs versorgt sein
Aber nicht nur unser Reiseequipment muss geschützt transportiert werden. Im Zug, im Auto, am Flughafen oder auf dem Berg, der Piazza und am Strand, Essen und Trinken kommen mit und das am besten sicher verpackt. Denn ob eingeschweißt, eingetütet, in der Tupperdose, der Kühlhalte-Box oder der Kunststoffflasche: Verpackungen schützen unsere Lebensmittel während des Transports vor Hitze, Verunreinigung und Beschädigung und sorgen für eine sichere Aufbewahrung und genaue Portionierung.
Wenn dann noch die kleinen Snacks zwischendurch oder die Einkäufe fürs selbstgekochte Abendessen dazu kommen, entsteht aber auch eine Menge Müll. Wohin damit?
Kein Müll in die Landschaft oder das Meer
Klar man kann – wo möglich – schon beim Einkauf einiges vermeiden. Aber was passiert mit dem unverzichtbaren Rest? Die goldene und simple Regel lautet, “Eigenen Abfall sammeln und fachgerecht entsorgen!”. Denn die Verpackung hüpft nicht von selbst aus dem Autofenster, neben die Mülltonne oder ins Meer. Gerade in europäischen Tourismus-Gebieten gibt es dafür oft klare Regeln und auch immer bessere Entsorgungssysteme, die natürlich in der Hochsaison auch an ihre Grenzen stoßen. Wenn die Tonnen voll sind, kann man den Müll aber nicht einfach auf die Straße stellen und zuschauen, wie der Wind das Ganze ins Meer bläst. Wer seine Lebensmittel an den Strand tragen kann, der kann auch seine Abfälle wieder mit zurücknehmen.
Und doch landen noch immer viel zu viele Abfälle in unserer Umwelt. So werden allein in Südbayern pro Jahr 345 Tonnen Reiseabfälle von Mitarbeiter:innen der Autobahnmeisterei entlang der Autobahnen wieder eingesammelt. Was in den Innenstädten touristischer Hotspots auf der Straße landet oder an den Stränden liegen bleibt, wollen wir erst gar nicht hochrechnen. In jedem Fall ist es zu viel.
Hohe Strafen und das zu Recht
Mittlerweile reagieren die Kommunen und aufgepasst, wer seine Abfälle nicht ordentlich entsorgt, schädigt nicht nur die Umwelt, sondern auch seinen Geldbeutel. Personen, die in Deutschland Müll einfach aus dem Auto werfen, erwartet eine Geldstrafe von bis zu 250 Euro. In anderen Ländern kann das noch deutlich mehr werden. Schmeißt man beispielsweise seinen Müll in Venedig auf die Straße, kostet das sogar bis zu 350 Euro.
Keine Endstation
Ob zuhause oder im Urlaub, Sammlung und fachgerechte Entsorgung sind die Voraussetzung für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten EU und ihren Mitgliedstaaten und damit auch in vielen unserer beliebten Urlaubsorte wir mit sehr viel Aufwand immer erfolgreicher am Ausbau des Recyclings gearbeitet.
So hat nicht nur die im Juli 2018 novellierte EU-Verpackungsrichtlinie zu zahlreichen Anpassungen in den nationalen Gesetzen der EU-Mitglieder geführt. Das bestimmte Regelungen wirken, zeigt das neue Verpackungsgesetz in Deutschland. So wurde in 2019 die Recyclingquote bei Kunststoff einmal mehr auf mittlerweile 58,5% gesteigert. Für alle Beteiligten ein großer Erfolg, der weiter ausgebaut wird.
Gemeinsame Verantwortung für den Müll
Verpackungen und insbesondere Kunststoffverpackungen leisten einen wertvollen Dienst, um uns auch in der Urlaubszeit sicher zu versorgen. Wir alle hingegen tragen die Verantwortung den von uns verursachten Müll ordentlich zu sammeln und zu entsorgen. Dass dieser dann nicht von lokalen Entsorgern über die Klippe ins Meer gekippt wird, liegt in der Verantwortung der jeweiligen Unternehmen.
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