Heute ist der Europäische Tag der Meere – Der vom Europäischen Parlament ins Leben gerufene Aktionstag hat sich als oberstes Ziel gesetzt, zu zeigen, wie lebensnotwendig Europas Meere sind und was es zu ihrem Schutz braucht, Stichwort: Eindämmung von Marine Litter.
Angesichts der großen Bedeutung, die die Ozeane für die Menschheit haben, stellt die Meeresverschmutzung eine immense Bedrohung für das Klima und unseren Planeten dar, die mit allen verfügbaren Mitteln bekämpft werden muss. Globale Lösungsansätze sind gefordert.
Der Schutz der Ozeane fordert uns alle
Das sieht auch die Bevölkerung so: Laut einer repräsentativen tns‐infratest-Umfrage sieht fast jeder zweite Verbraucher (45,4 Prozent) sich bei der Frage nach der Verantwortung für den Plastikmüll im Meer als Teil der Konsumgesellschaft in der Pflicht. Nur unwesentlich weniger Verantwortung tragen nach Meinung der Bevölkerung die Hersteller von Produkten und Verpackungen sowie der Handel (35,8 Prozent).
Kim Cheng, Geschäftsführerin des dvi bekräftigt: „Den Kampf gegen die Umweltzerstörung und für eine nachhaltige Lebensweise können wir nur gemeinsam gewinnen. Wir begrüßen deshalb nicht nur die reflektierte und eigenverantwortliche Sicht der Bürger, wir sehen uns vor allem selbst in der Verantwortung. Denn es sind Produkthersteller, Verpackungsindustrie und Handel, die entsprechende Lösungen möglich machen müssen.“
Verstehen und verantwortungsbewusst handeln
Die Kunststoffindustrie nimmt ihre Verantwortung ernst und engagiert sich bereits bei verschiedenen Aktionen, Maßnahmen und Projekte für den Erhalt des Ökosystems Meer.
Ein wichtiger Baustein sind weltumspannende Anstrengungen für ein besseres Abfallmanagement. Denn 80 Prozent der Abfälle gelangen vom Land über Flüsse ins Meer. Einer der Gründe dafür: eine fehlende Infrastruktur für die Abfallerfassung und Verwertung – immer noch haben weltweit Milliarden Menschen keinen Zugang zu kontrollierter Müllentsorgung.
So haben Kunststoffverbände weltweit im März 2011 mit einer globalen Deklaration Lösungen gegen Meeresmüll ins Rollen gebracht. 75 Organisationen aus 40 Ländern haben die Deklaration bereits unterzeichnet und fördern rund 355 Projekte, darunter effektives Abfallmanagement bei der Sammlung und Sortierung bis hin zur effizienten Verwertung sowie die Aufklärung der Menschen vor Ort.
Der „Runde Tisch Meeresmüll“ engagiert sich zudem aktiv, um die Belastung von Nord- und Ostsee durch Kunststoffabfälle und Mikroplastik zu verringern. Die Initiative „Null Granulatverlust“ und Ihre Teilnehmer haben sich zu weiteren Maßnahmen verpflichtet, um den Verlust von Kunststoffgranulaten zu minimieren.
No Microplastic just waves
Und weil ein Großteil des Mülls über Flüsse und Seen in unsere Meere gelangt, müssen auch sie geschützt werden. In einem von EU-LIFE geförderten und dem paneuropäischen Verband der Kunststofferzeuger PlasticsEurope mitfinanzierten Projekt „Blue Lakes“ soll das Vorkommen von Mikroplastik in italienischen und deutschen Seen untersucht werden.
Ziel ist es, Maßnahmen zu deren Verringerung und Eindämmung abzuleiten. Die Initiative bindet dazu Politik, Öffentlichkeit, Behörden und Unternehmen ein.