Auf „Sicher verpackt“ informieren wir Euch regelmäßig über sinnvolle Verpackungen, ihre Funktionen und Kreislaufwirtschaft. Hinzu kommen Faktenchecks und spannendes Hintergrundwissen zu Verpackungen, Recycling oder Umwelt-, Klima- und Gewässerschutz. In unseren Beiträgen beleuchten wir dabei bewusst beide Seiten der Medaille: die Vorteile von Kunststoffen sowie die Herausforderungen und Probleme. Bevor wir mit guten Vorsätzen, Ideen und Plänen ins neue Jahr 2023 starten, lohnt sich ein Blick zurück: Was hat sich 2022 in Sachen Kreislaufwirtschaft und Kunststoffverpackungen getan?
Kunststoff kann Kreislaufwirtschaft
Unter dem Dach der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen hat sich die Branche das Ziel gesetzt, bis 2025 mindestens 90 Prozent der Haushaltsverpackungen recycling- oder mehrwegfähig zu gestalten. Dass dieses Ziel realistisch ist, zeigen die Zahlen schon jetzt: Die Recyclingfähigkeit von Kunststoffen liegt inzwischen bei 81 Prozent. 2017 waren es erst 75 Prozent. Die Quote zeigt, dass die Branche spürbar dazugelernt hat und Innovationen vorantreibt, um die Recyclingfähigkeit einer Kunststoffverpackung verbessern – vom Austausch des Etiketts bis hin zu einer neuartigen Materialzusammensetzung.
Recyclingfähige Kunststoffverpackungen sind auch im Sinne eines nachhaltigen Konsums oft die beste Lösung. Das erkennen sowohl Verbraucher:innen als auch Industrie immer mehr: Die Recyclingquote steigt langsam, aber stetig an. Lag sie 2017 noch bei 47,1 Prozent, ist sie bis 2020 auf stolze 60,6 Prozent gewachsen. Und auch im Bereich Rohstoffe zeigen sich sehr deutliche Entwicklungen: In neuen Kunststoffverpackungen findet Ihr immer mehr recycelten Kunststoff – 670 Kilotonnen, und damit 270 Kilotonnen mehr als 2017. Das Ziel für 2025: Den Einsatz von Rezyklat auf 1.000 Kilotonnen anheben. Außerdem werden Verpackungen dank Eco Design immer leichter und benötigen in der Herstellung weniger Material und Rohstoffe.
Effizienterer Kreislauf per Gesetz
Auch neue Gesetze bringen die Kreislaufwirtschaft voran, etwa die Novelle des Verpackungsgesetzes. Seit Januar 2022 zahlen wir auch für Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff wie PET-Flaschen von Frucht- und Gemüsesäften, alkoholischen Getränken, Nektarflaschen und einige Getränkedosen ein Pfand. Auch in unserer Biotonne hat sich 2022 etwas getan: Der Bundesrat beschloss im Februar, dass sich zertifizierte Bioabfallbeutel aus einem innovativen, dünnen Kunststoff gut für die separate Sammlung und anschließende Weiterverwertung von Bioabfall eignen.
Kreislaufwirtschaft für mehr Nachhaltigkeit
Alle Bemühungen und Innovationen der Kunststoffindustrie in Sachen Kreislaufwirtschaft und sinnvolle Verpackungen zahlen auf den Klima-, Umwelt- und Gewässerschutz ein. Die Initiative Erntekunststoffe Recycling Deutschland (ERDE) beispielsweise engagiert sich für eine nachhaltige Landwirtschaft, indem sie Kunststoffabfall in der Agrarwirtschaft reduziert. Neben Agrar- und Spargelfolien oder Rundballennetze können Landwirte seit 2022 auch Mulchfolien sammeln und recyceln lassen.
Zudem fördern Produkte aus recyceltem oder recycelbaren Kunststoffen Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz: Windturbinenblätter aus Polyurethanharz, recycelbare Kunststoffeimerchen für Lebensmittel, die erste Kunststoff-Flasche aus industriellen Kohlenstoffemissionen für Kosmetika oder PET-Absperrbänder aus Recyclingmaterial sind nur einige Beispiele für neue Innovationen der Branche.
Nachhaltige Entwicklung? Wir sind dabei!
Das Thema Nachhaltigkeit begleitet die Kunststoffbranche Jahr um Jahr. Denn Kunststoffe sind im Kampf gegen CO2-Emissionen und für einen lebenswerten Planeten unverzichtbar. Auch deshalb verknüpft der fünfte Nachhaltigkeitsbericht der IK zum ersten Mal die Leistungen und Ziele der Branche mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (UN Sustainable Development Goals, SDGs) für nachhaltige Entwicklung.
2023 setzen wir weiterhin auf den Superhelden Kunststoff und wollen Euch für ihn begeistern – sodass ihr Euch beim Griff ins Supermarktregal bewusst und mit gutem Gewissen für die Kunststoffverpackung entscheiden könnt.