• Einsatz von rPET in PET-Getränkeflaschen steigt von 34,4 auf 44,8 Prozent
  • Recyclingquote von PET-Getränkelaschen mit Pfand (Mehrweg und Einweg) mit über 97 Prozent weiterhin auf Spitzenniveau
  • Geringerer Materialeinsatz in der Produktion schont wertvolle Ressourcen

Bad Homburg, 27. März 2023 – In der Herstellung von PET-Getränkeflaschen kommt dem Einsatz von recyceltem PET (rPET) eine immer größere Bedeutung zu. Innerhalb von nur zwei Jahren – zwischen 2019 und 2021 – stieg der durchschnittliche Anteil an rPET in Deutschland um mehr als 10 Prozent. Laut der Studie „Aufkommen und Verwertung von PET-Getränkeflaschen in Deutschland 2021“ der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) lag die rPET-Quote im Jahr 2021 bei 44,8 Prozent, Tendenz weiter steigend. Die Recyclingquote von PET-Getränkeflaschen (mit und ohne Pfand) lag im Jahr 2021 durchschnittlich bei 94,8 Prozent und damit weiterhin auf sehr hohem Niveau.

„Die hohen rPET- und Recyclingquoten sind ein Beleg für die Effizienz des deutschen Pfandsystems für Getränkeflaschen“, erklärt Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin bei der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. (IK). „Wir sehen europaweit großes Potenzial und hoffen, dass mehr europäische Staaten ebenfalls zukunftsnah Pfandsysteme etablieren.“ Denn bepfandete PET-Getränkeflaschen wurden in Deutschland 2021 sogar zu über 97 % recycelt. Aufgrund des großen Erfolgs ist zu erwarten, dass Pfandsysteme für Getränkeflaschen bald in der ganzen Europäischen Union zur Pflicht gemacht werden.

PET Recycling 2023 - im Einweg und Mehrwegpfandsystem - 94,8 % werden recycelt (2-5 % Verlust im Recyclingprozess). Bei der Produktion neuer Flaschen werden 45 % Recyclingmaterial (rPET) verwendet. 
Im Detail: 44,7 % werden zu neuen PET-Getränkeflaschen, 26,8 % verwendet die Folien-Industrie, 11,3 % werden von der Textilfaser-Fabrik verarbeitet und 17,2 % werden in sonstigen Anwendungen verarbeitet. Quelle: GVM-Studie 2022Recyceltes PET wurde im Jahr 2021 in Deutschland zu 44,8 Prozent für die Herstellung von Getränkeflaschen verwendet, eine Steigerung um 7 Prozent im Vergleich zu 2019. „Dieser Anstieg zeigt, dass die Getränkeindustrie zunehmend auf geschlossene Kreisläufe im Sinne der Nachhaltigkeit setzt“, erklärt Dr. Isabell Schmidt.

Positiv zu bewerten sei auch der Trend zu immer leichteren PET-Flaschen. Die Studie belegt, dass der Materialverbrauch in der Produktion und damit auch der Ressourceneinsatz deutlich reduziert wurden. Das geringere Gewicht führte zu Materialeinsparungen von 4,5 Prozent. Aber auch Nachfragerückgänge und die Substitution durch Glasflaschen führten zu einer Abnahme der PET-Mengen. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland rund 17 Milliarden PET-Getränkeflaschen oder 446 Kilotonnen verbraucht, annähernd 5 Prozent weniger als im Jahr 2019. „Dabei können Konsument*innen in Deutschland mit gutem Gewissen zu PET-Getränkeflaschen greifen. Sie werden besonders energieeffizient transportiert und recycelt und landen wegen des Pfands nicht in der Umwelt“, so Isabell Schmidt.

Hoher Rezyklateinsatz in deutscher Produktion

Die Getränkebranche rechnet damit, dass der Einsatz von rPET in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Zum einen wollen die Hersteller und Inverkehrbringer von PET-Getränkeflaschen ihre selbst gesteckten Nachhaltigkeitsziele erreichen. Zum anderen müssen die gesetzlichen Vorgaben der Europäischen Union eingehalten werden, die ab 2025 in ganz Europa einen durchschnittlichen rPET-Anteil von 25 Prozent in Einweg-Getränkeflaschenvorschreiben.

Recyceltes PET nicht nur in Bottle-to-Bottle-Anwendungen gefragt

Recyceltes PET ist dabei nicht nur beim Wiedereinsatz für Getränkeflaschen beliebt, auch die Folienindustrie fragt den Wertstoff stark nach, um daraus zum Beispiel Lebensmittelverpackungen herzustellen. 26,8 Prozent des 2021 recycelten PET entfielen auf diesen Bereich. Weitere Anwendungsfelder sind die Herstellung von Fasern sowie Reinigungsmittelflaschen, Kunststoffbändern oder Spritzgussanwendungen. Die Nachfrage nach rPET überstieg 2021 sogar die Verfügbarkeit in Deutschland, sodass Hersteller zusätzliches rPET aus dem Ausland importieren mussten. „Längst ist ein großer Wettbewerb um den Sekundärrohstoff entbrannt, der sich auch in den Preisen widerspiegelt. So ist aus Getränkeflaschen recyceltes PET seit vielen Jahren teurer als Neuware“, konstatiert Schmidt.

Höhere Recyclingquoten und mehr verfügbares Rezyklat

Umso wichtiger, dass in den kommenden Jahren auch die bereits sehr hohen PET-Recyclingmengen in Deutschland weiter steigen werden. Denn seit dem 1. Januar 2022 wurden auch die Saftflaschen in das Pfandsystem aufgenommen. Mit den Milchflaschen, die 2024 folgen, werden dann alle PET-Getränkeflaschen, Mehrweg und Einweg, mit einem Pfand versehen sein. „Wir befürworten die Ausweitung des Pfandsystems vollumfänglich. Dadurch steht der Getränkeindustrie noch mehr hochwertiges Recyclingmaterial zur Verfügung“, sagt Dr. Isabell Schmidt.

Die GVM untersucht im Auftrag des Forum PET seit 2013 alle zwei Jahre den PET-Wertstoffkreislauf und veröffentlicht die Ergebnisse in einer Studie. Die aktuelle Studie bezieht sich auf Daten aus dem Jahr 2021. Die GVM betrachtete alle für PET-Flaschen relevanten Getränkesegmente im bepfandeten und unbepfandeten Bereich. Untersucht wurden sowohl Einweg- als auch Mehrwegflaschen.

Weitere Informationen unter:

www.forum-pet.de

www.newsroom.kunststoffverpackungen.de