Die Autorin Anja Krieger, Deutschlandfunk, beschreibt in ihrem lesens- und hörenswerten Beitrag “Ozeane vor dem Kollaps – Plastikflaschen und Klimawandel” die auch aus Sicht der Kunststoffindustrie untragbare Entwicklung bei Marine Litter.

Darüber hinaus leuchtet die Autorin die vielfältigen Ursachen für die wachsende Belastung mit Treibhausgasen aus: die Nutzung fossiler Brennstoffe, die Landwirtschaft, unseren Lebensstil, das globalisierte Eco-System und auch die Bedeutung von Kunststoff als eine der Triebfedern der rasanten globalen Negativentwicklung.

Auch wenn wir nicht alle aufgezeigten Argumente teilen –> Lesen oder Reinhören lohnt in jedem Fall. 

Besonders interessant fanden wir den Abschnitt “Alle reden über Plastik, niemand über den Klimawandel”, Hier wird die Frage behandelt, inwieweit der wachsende Medienhype um Plastikabfälle das zentrale Problem des Klimawandels im öffentlichen Bewusstsein in den Hintergrund treten lässt.

Auch wir denken, dass gerade fehlende Sichtbarkeit einer der Gründe ist,  warum das Thema Klimawandel in Umfragen in seiner Bedeutung hinter Plastikmüll genannt wird. Während Müllteppiche und greifbare Plastikverpackungen im Meer oder spektakuläre Aufräumaktionen mit dramatischen Bildern viel leichter die mediale Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sind C02, Anstieg von Meerestemperatur oder des Meeresspiegels für die meisten unsichtbar und eher eine abstrakte Entwicklung.

Umfrage Bundesumweltministerium Was Sind Die Groeßten Umweltrisiken 2017

Quelle: Bundesumweltministerium 2017

In einer Untersuchung des BMU aus dem Jahr 2017 zu Umweltrisiken nannten knapp 80 Prozent der Befragten Plastik im Meer als das Problem Nr. 1, während der in den Augen der Wissenschaftler viel drängendere Klimawandel erst auf Platz 4 auftauchte. Eine weitere Studie dem BMU aus dem Jahr 2018 zeigt ähnliche Ergebnisse. Als Hauptproblem für die Weltmeere wird Plastikmüll genannt, während der Anstieg des Meeresspiegels mit deutlichem Abstand  auf einem der hinteren Plätze landet. Der Anstieg der Meerestemperatur taucht in der Liste gar nicht auf.

Dies sollte niemand als Relativierung der zwingend zu lösenden Herausforderungen rund um Marine Litter und mehr Kreislaufwirtschaft bei Kunststoff verstehen, sondern eher als Anstoß für eine differenzierte Behandlung dieser drängenden Probleme. Auch wir veröffentlichen in unserem Newsroom regelmäßig Beiträge zum Thema Meeresverschmutzung und versuchen dort verschiedenste, auch kritische Blickwinkel einzubeziehen.

Mehr Informationen zum Thema Meeresverschutzung finden Sie auch hier in unserem Newsroom.

(c) Photos: BMU, Alliance to End Plastic Waste