Die Ergebnisse wurden anlässlich des VinylPlus Nachhaltigkeitsforums 2019 in Prag präsentiert. Hier stellte die Branche ihre jüngsten Erfolge zur Steigerung der Nachhaltigkeit von PVC vor. Die Mai-Veranstaltung stand unter dem Motto “Innovationen vorantreiben”. Sie beschäftigte sich mit den Herausforderungen und Chancen, die neue Technologien bei der Gestaltung der PVC-Zukunft bieten – gerade im Hinblick auf Forderungen nach mehr Kreislaufwirtschaft.
An dem Forum nahmen mehr als 170 Teilnehmer aus 32 Ländern teil, darunter Vertreter der Europäischen Kommission, des Europaparlaments, des tschechischen Umweltministeriums, der Vereinten Nationen, von Nichtregierungsorganisationen, Hochschulen sowie Fachleute, Designer, Recycler und die PVC-Wertschöpfungskette. Die Vorträge und Podiumsdiskussionen von hochkarätigen Experten drehten sich um die drei Säulen der Nachhaltigkeit – Wirtschaft, Soziales und Umwelt – und inwieweit PVC Teil der Lösung für eine nachhaltige Entwicklung in Europa und der Welt sein kann.
PVC-Recycling – seit 2000 fast fünf Millionen Tonnen
Brigitte Dero, Geschäftsführerin VinylPlus (Foto), vermeldete in Prag positive Verwertungszahlen zu PVC: So habe die Industrie in 2018 trotz behördlicher Hürden mit einer Recyclingmenge von fast 740.000 Tonnen einen neuen Rekord erreicht. Dies seien bereits 92,4 Prozent des Ziels für 2020, erklärte Dero.
Kumuliert wurden seit dem Jahr 2000 fast fünf Millionen Tonnen PVC recycelt. „VinylPlus ist auch weiterhin ein Vorreiter für die Kreislaufwirtschaft”, so Dero. „Mit unserer freiwilligen Selbstverpflichtung machen wir stetig Fortschritte beim Erreichen unserer Nachhaltigkeitsziele, und dies unter sich ändernden EU-Richtlinien für die Kunststoffbranche.”
Branchenforum zu Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
Das Nachhaltigkeitsforum wurde vom tschechischen Umweltminister Richard Brabec (Foto) eröffnet, der die Notwendigkeit eines nachhaltigen Umgangs mit Kunststoffen in einer Kreislaufwirtschaft hervorhob. Er rief dazu auf, sowohl das Recycling als auch die Nachfrage nach recycelten Produkten weiter zu steigern und zu nutzen.
Stefan Sommer, Vorsitzender von VinylPlus, wies in seiner Begrüßung darauf hin, wie wichtig die Zusammenarbeit über Wertschöpfungsketten hinaus sei, um als Branche noch nachhaltiger und ressourceneffizienter zu werden.
Er betonte weiter, dass “ein ausgewogener und harmonisierter rechtlicher Rahmen für das Recycling von Kunststoffen unerlässlich ist, um unseren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu sichern und unser neues Recyclingziel von jährlich mindestens 900.000 Tonnen bis zum Jahr 2025 zu erreichen.” Dies würde auch dem Ziel der Europäischen Kommission von 10 Millionen Tonnen aus der Kunststoffindustrie entsprechen und das kontinuierliche Engagement von VinylPlus gegenüber Regulierungsbehörden und Institutionen unterstreichen.
Im weiteren Verlauf der Tagung standen Themen wie Klimawandel, Nachhaltigkeit und genereller Umweltschutz im Fokus. Dabei lobte die tschechische Europaabgeordnete Martina Dlabajová das Engagement der Branche in diesem Bereich: „Die Veränderung zu einer nachhaltigen Entwicklung erfordert ein Umdenken. Ich benutze VinylPlus oft als Beispiel für eine freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie, die wirklich funktioniert. Nur durch die Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Industrie können Politiker fundierte Entscheidungen treffen.”
Weitere Informationen zu den Ergebnissen von VinylPlus im Jahr 2018 sind im aktuellen Fortschrittsbericht unter www.vinylplus.eu abrufbar.
Über VinylPlus
VinylPlus ist die freiwillige Selbstverpflichtung der europäischen PVC-Industrie unter anderem bzgl. PVC-Recycling. Das Programm schafft einen langfristigen Rahmen für die nachhaltige Entwicklung von PVC, indem es eine Reihe kritischer Herausforderungen in der EU-28, in Norwegen und in der Schweiz angeht. Wichtiger Teil von VinylPlus ist auch die deutsche PVC-Branche. Über 11 Prozent des in Deutschland verarbeiteten PVCs geht in den Verpackungsbereich (Studie Stoffstrombild PVC).