Im Jahresbericht 2018/19 der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen spricht Dr. Jürgen Bruder im Vorwort über das weltweite „plastic bashing“, den Sturm, der der Kunststoffverpackungsindustrie seit nunmehr zwei Jahren entgegen weht. Dieser zieht seine Kraft in erster Linie aus den globalen Entsorgungsproblemen einer vielerorts völlig unzureichenden Abfallwirtschaft mit der Meeresvermüllung als schlimmster Folge. Lesen Sie nachstehend die Einschätzungen von Dr. Bruder und seine Hinweise auf Lösungen aus der Industrie; oder schauen Sie mal in den kompletten Jahresbericht …

Die Weichen sind gestellt

Die Lösung des Problems, vor allem in den Regionen mit extremem Kunststoffeintrag in die Umwelt, braucht Zeit. Zwar sind mit der Alliance to End Plastics Waste seitens weltweit-agierender Unternehmen der Chemie, der Kunststofferzeugung, der Markenartikel und Waste-Management-Industrie richtige Weichen gestellt worden, um mit erheblichen finanziellen Projektmitteln zu einer geordneten Abfallwirtschaft und zu ökologischem Verbraucherverhalten in diesen Regionen zu gelangen.

Die tatsächliche Recyclingfähigkeit und der Ausbau der Abfallwirtschaft bestimmen den Kurs

Man sollte jedoch nicht erwarten, dass sich der Sturm schon alsbald legen wird, da das Problem noch einige Zeit im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar bleibt. Die Antwort auf diesen Gegenwind verlangt einen klaren Kurs. Die IK hat ihre Nachhaltigkeitsstrategie im Herbst 2018 nach intensiver Gremiendiskussion mit konkreten Zielen für 2025 untersetzt, die wesentlich von unserer Branche beeinflusst werden können. Dabei steht die tatsächliche (und nicht theoretische) Recyclingfähigkeit der Verpackungen und Folien ebenso im Zentrum wie der Einsatz von Rezyklaten, letzteres auch aus Gründen der CO2-Bilanz.

Projekte der Kunststoffverpackungsindustrie sind Beispiel für Innovation und Optimierung der Kreislaufwirtschaft

Der Jahresbericht zeigt auf, wie wir als „taktgebender Verband“ gemeinsam mit anderen Beteiligten entlang der Kette, insbesondere mit Sortierunternehmen, Recyclern und Abfüllern/Abpackern, solche Plattformen, Tools und andere Voraussetzungen schaffen, mit denen Mitgliedsunternehmen unter Nutzung ihres Innovationspotentials leichter ihr Portfolio kreislauffähiger gestalten können. Hierfür stehen eine Reihe von IK-Projekten, über die wir hier in verschiedenen Beiträgen im Einzelnen berichtet haben.
Alle diese Aktivitäten werden auch in unsere seit einem Jahr erfolgreiche Kommunikationsoffensive eingebracht, zusätzlich zum Richtigstellen falscher Fakten, zur Herausstellung der Funktionalität von Kunststoffverpackungen und ihrer Rolle für den Klimaschutz. Diese permanente Öffentlichkeitsarbeit ist vor allen Dingen in den sozialen Medien unverzichtbar, auch um einen dauerhaften Imageschaden für die Branche mit zusätzlichen Problemen bei der Fachkräftegewinnung zu verhindern.

Intensive Kommunikation, besonders entgegen diskriminierender oder ökologisch kontraproduktiver politischer Vorschläge

Unser Kurs in den stürmischen Zeiten ist klar abgesteckt: Intensive Kommunikationsarbeit, Konzentration auf unsere Nachhaltigkeitsstrategie, Zusammenarbeit entlang der Kette, mit Partnern im internationalen Rahmen, mit der Politik zur Erreichung der Ziele des Verpackungsgesetzes und der Eins-zu-Eins-Umsetzung von EU-Richtlinien, aber klare Positionierung gegenüber diskriminierenden oder ökologisch kontraproduktiven politischen Vorschlägen.

Allen IK-Mitgliedsfirmen ist an dieser Stelle für den zusätzlichen finanziellen Beitrag zur Kommunikationsoffensive zu danken, ohne den eine solche Reichweite unserer Argumente in den Medien nicht möglich wäre. Der Dank der Geschäftsführung gilt gleichermaßen den vielen Experten aus unseren IK-Mitgliedern, die sich in IK-internen und externen Gremien mit hohem Engagement für die Umsetzung der IK-Nachhaltigkeitsstrategie einsetzen.