Die Weltleitmesse für Umwelttechnologie IFAT 2020 musste in diesem Frühjahr aufgrund der Pandemie abgesagt werden. Dies bedeutete auch das Aus für die von PlasticsEurope Deutschland geplante Sonderfläche „Kunststoff und Kreislaufwirtschaft“, auf der wegweisende Best-Practice-Beispiele der Branche gezeigt werden sollten. Ein Webspecial präsentiert diese nun aber doch noch: vom leicht recycelbaren Sneaker über den Koffer aus Rezyklat bis zur 100-Prozent-Kreislaufflasche.
Schon heute sind Rezyklate ein wichtiger Rohstoff für neue Kunststoffprodukte in Deutschland. So zeigt das gerade erschienene Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2019 eine erhebliche Steigerung des Einsatzes von Rezyklaten gegenüber 2017. Wichtige Bausteine auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Wirtschaften sind aber auch alternative Rohstoffe wie CO2- und biobasierte Kunststoffe, ebenso wie Verbesserungen im Produktdesign und Fortschritte in der Digitalisierung.
Puzzleteile einer nachhaltigen Zukunft
Die Kunststofferzeuger setzen auf eine Vielzahl an Innovationen, um Kunststoffe mehr und mehr „im Kreis“ zu führen. PlasticsEurope Deutschland hat einige dieser Projekte aus den Mitgliedsunternehmen und der Wertschöpfungskette zusammengetragen. In einem Themenspecial auf der Verbandswebseite werden 15 aktuelle Projekte zur Kreislaufwirtschaft vorgestellt. Für Dr. Ingo Sartorius, kommissarischer Hauptgeschäftsführer von PlasticsEurope Deutschland, liegt die Motivation für das Webspecial auf der Hand: „Als Verband ist es uns ein wichtiges Anliegen, die spannenden und erfolgreichen Innovationen, die unsere Mitgliedsunternehmen und Partner der Wertschöpfungskette auf den Weg bringen, zu sammeln und ins Licht zu rücken. Denn alle diese Projekte sind wichtige Puzzleteile in Richtung einer effizienten und nachhaltigen Zukunft.“
Viele Innovationen führen zur Kreislaufwirtschaft
Da ist zum einen der immer höhere Einsatz von Kunststoff-Rezyklaten, die mittlerweile in technischen Geräten wie einem Handbohrer ebenso eingesetzt werden wie im Reisekoffer, in der flexiblen Verpackung oder auch in der sogenannten 100-Prozent-Kreislaufflasche. Da ist zum anderen die Verbesserung der Recycelbarkeit von Kunststoff-Anwendungen selbst, wie der Sportschuh, der nur aus einem Material besteht. Hinzu kommen Projekte, bei denen schwer recycelbare Kunststoffabfälle wie verschmutzter Haushaltsmüll wieder in ihre Moleküle zerlegt werden – und somit in einen sekundären Rohstoff wie Pyrolyseöl. Dieses ersetzt in der Folge fossile Rohstoffe für das Herstellen neuer Kunststoffprodukte: „Deshalb ist ein technologieoffenes Recycling entscheidend für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft“, so Dr. Sartorius.
Neue Lösungen dank neuer Technologien
Initiativen der Industrie wie bundesweite Sammelsysteme für ausgediente Fenster ergänzen das Spektrum der Kreislaufführung bei der Produktion. Apropos Sammeln: Ein neues mobiles Spektrometer ermöglicht es Nutzern ohne Expertenwissen, Abfall richtig zu identifizieren und entsprechend zu trennen. Derweil hilft eine besondere Technologie dabei, unangenehme Gerüche von recycelbaren Kunststoffen einzufangen – und so die Akzeptanz für Sekundärrohstoffe zu erhöhen.
Konsequent kreislauffähig denken
Das Webspecial Kreislaufwirtschaft gibt einen Überblick zu diesen und weiteren Innovationen und zeigt auf, wie eine Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen erreichbar ist. Wichtig ist dabei, diesen Weg weiterzugehen und auch in Zukunft auf ressourcenschonende Innovationen und ein kreislauffähiges Design zu setzen. Entsprechend wird auch das Webspecial fortlaufend mit aktuellen Projekten ergänzt werden.
Das Themenspecial Kreislaufwirtschaft ist auf der Webseite von PlasticsEurope Deutschland abrufbar.