Wäre Lebensmittelverschwendung ein Land, hätte es den drittgrößten CO2-Fußabdruck aller Länder dieser Erde. Das behaupten nicht wir, sondern der CAIT Climate Data Explorer des World Resources Institute. Wir folgern: Der Schutz von Nahrungsmitteln benötigt mehr Aufmerksamkeit. Übrigens: Heute endet die Aktionswoche #DeutschlandRettetLebensmittel. Wir wollen daher die Gelegenheit nutzen, uns bei allen Beteiligten, Organisatoren, Mitgestaltern und Engagierten zu bedanken.

Lebensmittelabfälle Im Einzelhandel Vergleich verpackt und unverpackt - Weniger Lebensmittel-Verschwendung dank Produktschutz durch Plastik-VerpackungenWarum auch Plastik helfen kann, die Essensvergeudung einzudämmen, erklärt ein GEO-Artikel, der die Schutzeigenschaften des Werkstoffs insbesondere bei Transport und Lagerung hervorhebt. Noch einen Schritt früher, nämlich bereits bei Anbau und Erzeugung, setzt die Stuttgarter Zeitung mit dem Artikel “Warum es Plastik auf Gemüsefeldern braucht” an.

Produktschutz braucht Verpackungen

Und auch im Supermarkt verliert der Produktschutz, den Verpackungen bieten, nicht an Relevanz. Das führt uns die aktuelle Corona-Krise wieder mal vor Augen – hieß es doch vorher noch „Plastik kommt nicht in die Tüte? …” Jetzt ändert die Krise alles.

„Die beste Verpackung ist die, die gar nicht anfällt” lautet die Kernaussage von Verpackungsexpertin Gunda Rachut, Vorstand der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister. Darüber hinaus sollte man sich aber nicht von scheinbar ökologischeren Verpackungen täuschen lassen. Denn sie sind häufig aus verschiedenen Materialkomponenten hergestellt und damit schlecht bis gar nicht zu recyceln.

Auf der Suche nach Alternativen wird uns die Frage “Wie nachhaltig sind die neuen biologisch abbaubaren, kompostierbaren und biobasierten Kunststoffprodukte” im Interview mit Almut Reichel von der Europäischen Umweltagentur beantwortet.

Kunststoffkreislauf Recycling von KunststoffenKreislaufwirtschaft ist das Wort der Stunde

Wenn die Eigenschaften von Kunststoff also quasi nur unter höherem Ressourcenaufwand von alternativen Materialien kompensiert werden können, gilt es, die Kreislaufwirtschaft von Kunststoff zu optimieren, auszubauen und zu fördern. Best-Practice-Beispiele für ein nachhaltiges Wirtschaften liefert der Kunststofferzeugerverband PlasticsEurope in seinem “Special Kreislaufwirtschaft“.

Die zahlreichen Verbote und Beschlüsse der Regierung, die der Artikel “Kleinere Müllberge, mehr Recycling: So soll es gelingen” aus der Süddeutschen Zeitung zusammenfasst, bremsen die Enwicklung hier aus. Denn “eine pauschale Steuer auf Kunststoffmaterial besitzt kaum Steuerungswirkung“, stellt Gerald Ullrich, Mitglied des Bundestages und stellvertretender Landesvorsitzender der FDP Thüringen wiederum in einem Interview klar.

Appelle an die Politik

Mit weitere Unklarheiten räumt der Artikel “EU-Kunststoffsteuer – Mythen und Fakten” auf. Die Verbote von diversen Kunststoff-Einwegartikeln kritisiert Dr. Martin Engelmann: Der IK-Hauptgeschäftsführer sieht darin einen starken Eingriff in die Grundrechte der Marktbeteiligten. Außerdem müssten sich auch hier die Alternativen erst unter Beweis stellen.

„Wir appellieren an die Politik, nicht nur schnelle, sondern gute Lösungen im Sinne des Klimaschutzes und der Kreislaufwirtschaft umzusetzen“, fordert daher IK-Geschäftsführerin Dr. Isabell Schmidt.

Gemeinsam für die Zukunft Kunststoffe

In die gleiche Kerbe schlägt auch der VCI-Politikbrief, der die Kreislaufwirtschaft als Lösungsweg hervorhebt. Im Vorwort der September-Ausgabe spricht Dr. Markus Steilemann, Covestro-Chef und Präsident von PlasticsEurope, in seiner Eigenschaft als VCI-Vizepräsident von einem “langen Weg, den man am besten gemeinsam geht”: