Wir alle leben lieber in einer sauberen und freundlichen Umwelt statt auf Abfallbergen. Damit es aber mit der Abfallvermeidung funktioniert, braucht es viele Mitstreiter:innen. Die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) im November (20.11. bis zum 28.11. 2021) hat sich genau das zum Ziel gesetzt. Denn Kreislaufwirtschaft gelingt nur dann, wenn alle mitmachen.
Kampagne zur Abfallvermeidung
Als größte Kommunikationskampagne rund um das Thema Abfallvermeidung setzt die EWAV genau an diesem Punkt an. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf „sustainable communities“. Die Kampagne richtet sich an Vertreter:innen aus Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft sowie aus Politik und Verwaltung auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.
Auch die Verpackungsindustrie leistet ihren Beitrag zur Abfallvermeidung – und unterstützt die Ziele der Kampagne. Sie entwickelt neue Verpackungslösungen, die die Kreislaufwirtschaft stärken, Produkte schützen und somit die Lebensqualität erhöhen. Gleichezeitig spart sie Material bei der Verpackungsgestaltung, schafft Nachfüll- und Mehrweg-Lösungen und forscht an Innovationen, um möglichst viel mit möglichst wenig zu schützen.
Bereits 2018 hat sich der Verband Ziele zum Ausbau der Kreislaufwirtschaft gesetzt, die im im Einklang mit der politischen Agenda in Deutschland und in der EU liegen. So sollen zum Beispiel bis zum Jahr 2025 mindestens 90 Prozent der Haushaltsverpackungen in Deutschland recycling- oder mehrwegfähig sein. Der Einsatz von Recyclingmaterialien von derzeit rund 400.000 Tonnen soll sich auf eine Million Tonnen mehr als verdoppeln.
Aber auch wir Verbraucher:innen können im Alltag unseren Beitrag leisten. Zum Beispiel, indem wir diese Tipps befolgen:
Tipp 1: Lebensmittel schützen
Es wird viel über Verpackungen geredet. Das ist wichtig, allerdings wird dabei oft übersehen, dass Verpackungen selbst erheblich dazu beitragen, Abfälle zu reduzieren – und zwar Lebensmittelabfälle. Kunststoffverpackungen schonen Lebensmittel während des Transports und sorgen dafür, dass sie länger haltbar bleiben.
Die Folge: Es muss weniger weggeworfen werden. Richtig einsortiert, lässt sich aus der Verpackung zudem wieder ein neuer Stoff recyceln.
Das Beispiel Lebensmittel zeigt, im Umgang mit Verpackungen können sich Verbraucher:innen an folgendem Leitsatz orientieren: So viel Verpackung wie nötig, so wenig wie möglich.
Tipp 2: Das passende Materialien verwenden
Glas ist besser als Kunststoff? Nicht unbedingt. Geht es um Trinkflaschen, sollten wir uns die Option PET als Verpackungsmaterial näher ansehen. Einweggetränkeflaschen aus PET werden mechanisch recycelt und haben im Anschluss als neue PET-Flasche oder andere Dinge ein zweites Leben.
Glasflaschen können im Unterschied dazu zwar direkt nochmal verwendet werden, allerdings fällt beim Transport ein höherer CO2 -Ausstoß an als bei PET. Hier punktet das Material bei kurzen Wegen, also oft regionalen Produkten. Es gibt also nicht die eine richtige Lösung.
Tipp 3: Mehrmals verwenden
Statt immer eine neue Handwaschseife zu kaufen, bietet sich die Möglichkeit an, hier auf Nachfüllpackungen zu setzen. Das produziert rund zwei Drittel weniger Abfall als eine neue Verpackung. Aber auch Gebrauchsgegenstände müssen, wenn sie für ihren ursprünglichen Zweck ausgedient haben, nicht auf dem Müll landen.
So wird unter dem Trend „Upcycling“ aus dem leeren Senfglas ein Trinkgefäß und eine alte Leiter wird zum neuen Zuhause für die Balkonblumen.
Wenn also auch wir Verbraucher:innen bereit sind, unseren Beitrag zur Vermeidung von Abfall zu leisten, können wir mit vereinten Kräften weniger Abfall produzieren.
Quellenangabe
Titelbild: canva.com