Zahnpasta-Tuben, Folien, Dosen und mehr – Verpackungen aus Leichtmetallen, Kunstoffen, Metall und Verbundstoffen sammeln wir in Deutschland im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne. Um aus diesem Verpackungsabfall neue Produkte herzustellen, muss das Gemisch erst wieder getrennt werden. Das geschieht in hochmodernen Sortieranlagen, die den Verpackungsabfall automatisch und mit hoher Qualität verarbeiten. Aber wie funktioniert eigentlich eine Sortieranlage?
Verpackungsabfall in einem einzigen Schritt voneinander zu trennen, ist umöglich. Vielmehr ist ein sehr komplexer Sortierprozess mit mehreren Stationen gefragt.
Wir sind keine Technikexperten, haben jedoch trotzdem einen Blick in die Sortieranlage gewagt:
Station 1: Es wird stürmisch
Nach der Anlieferung in der Sortieranlage wird der Verpackungsabfall auf lange Bänder geschüttet, die ihn durch die Sortieranlage transportieren. Zunächst sortieren riesige Siebtrommeln alle Abfälle nach ihrer Größe. Große Folien wandern durch die Trommel hindurch auf ein neues Band, wo sie ein Windsichter oder Folienabsauger durch einen Luftstrom vom Band weht. Der restliche Abfall fährt in einen Windkanal: Dort reagieren unterschiedliche Materialien verschieden auf den Luftstrom und lassen sich so voneinander trennen.
Station 2: Anziehende Magneten
Anschließend zieht ein Magnet-Trenner Weißblechdosen, Schrauben oder Kronkorken vom Band. Das Metall wird zu Ballen gepresst und in Stahlwerken zu neuem Stahl eingeschmolzen. Da Aluminium nicht magnetisch ist, müssen die Betreiber von Sortieranlagen in die Trickkiste greifen: Es wird mit einem rotierenden Magnetfeld magnetisiert und dann aussortiert.
Station 3: Treffsichere Druckluftstöße
Nahinfrarot-Trenner erkennen nun die verschiedenen Arten von Kunststoffen und Getränkekartons, die sich gerade auf dem Band befinden, und sortiert sie durch gezielte Druckluftstöße aus. Sie werden in Bunkern gesammelt und zu Ballen gepresst, die sich hervorragend mit dem Gabelstapler transportieren lassen. So stehen sie für eine hochwertige Verwertung zur Verfügung, beispielsweise für neue Spielgeräte, Kleidung, Parkbänke und auch den Gelben Sack selbst. Das ist allerdings nur möglich, wenn die Reinheit des Verpackungsmaterials stimmt.
Was gehört in den Gelben Sack bzw. in die Gelbe Tonne?
In den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne gehören Verpackungen aus Kunststoff, Weißblech und Aluminium. Dazu gehören beispielsweise Folien, Tuben, Konservendosen oder Plastiktüten, aber auch die so genannten Verbundverpackungen, wie etwa Getränkekartons.
Übrigens: Leere Verpackungen müssen nicht gespült werden, es reicht aus, wenn diese löffelrein sind. Aber, sind Verpackungen stark mit Essensresten verschmutzt, dann gehören sie in die Restmülltonne.
Nur vorsortierter Abfall kann gut recycelt werden
Die Basis für eine optimale Sortierung sowie eine gute Verwertung der nachfolgenden Materialien legen wir Verbraucher:innen. Wir müssen unseren Abfall trennen, sodass keine Stoffe im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne landen, die dort nichts zu suchen haben und den Abfall verunreinigen. Denn dann können die Sortieranlagen ihren Job nicht mehr machen und dem Wertstoffkreislauf gehen Rohstoffe verloren.
Quellenangabe:
Beitrags-, Titelbild: iStock.com/Ziga Plahutar