Sie sichern Chips vor dem Zerkrümeln, umhüllen Schokoriegel oder sorgen für Nachschub bei der Handwaschseife: Flexible Verpackungen erleichtern den Alltag an vielen Stellen. Sie werden häufig aus Kunststoff allein oder im Mix mit anderen Materialien hergestellt und weisen derzeit eher geringere Verwertungsraten auf. Dieser Fakt überschattet in manchen Fällen die Vorteile von flexiblen Verpackungen und somit ihre Nachhaltigkeitsbilanz.

Was sind flexible Verpackungen?

Normalerweise werden flexible Verpackungen aus Kunststoff hergestellt. Weitere Komponenten können aber auch Materialien wie Papier oder Alufolie sein. Der große Vorteil flexibler Verpackungen ist, dass sie dabei unterstützen, Produkte geschützt, sicher und in bester Qualität zu den Verbraucher:innen zu bringen. Produktschutz ist also auch Klimaschutz.

Nahezu die Hälfte aller Lebensmittel in Europa werden in flexiblen Verpackungen angeboten. Dazu zählen verschiedene Varianten von Beuteln – etwa für Obstpürees, Nüsse, Tierfutter oder Getränke. Genauso gehören aber Joghurt- und Margarinedeckel, Blister für Medikamente, Flow-Wraps für Schokoriegel und Kekse sowie Einwickler für Butter, Käse oder Schoko-Osterhasen in die Kategorie flexible Verpackung.

Während sie bei Nahrungsmitteln dafür sorgen, dass Nährstoffe und Geschmack erhalten bleiben, halten sie medizinische und pharmazeutische Produkte steril, geschützt und fälschungssicher.

Sparsamkeit

Flexible Verpackungen kommen mit einem geringeren Materialeinsatz aus. Denn sie reduzieren die Menge an Verpackungsmaterial, indem sie verschiedene Materialien smart kombinieren – Kunststoff, Aluminium und Papier. Diese Werkstoffe werden immer so zusammengestellt, dass die ideale Verpackung entsteht, hocheffizient und immer individuell an das Produkt angepasst.

Flexible Verpackungen reduzieren die Abfallmenge.

Vergleich des Verpackungsaufkommens von Primärverpackungsarten – Quelle: “obs/Flexible Packaging Europe/FPE”

Flexible Verpackungen sind sehr dünn, leicht und sie bringen weniger als acht Prozent des Gewichts aller Primärverpackungen auf die Waage. Die Primärverpackung hat den direkten, also primären Kontakt mit dem Produkt und spielt so in der Qualitätssicherung eine wichtige Rolle.

Die Verpackungen müssen hinsichtlich der Funktionalität und Stabilität den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Das Ziel ist es, die zu verpackenden Produkte zu schützen und nachhaltig sowie recycelbar verkaufsgerecht zu verpacken. So drücken sie den Einsatz von Verpackungsmaterialien von Anfang an auf ein Minimum und verwahren zugleich die Füllgüter sicher.

Ein Beispiel ist Sauerkraut: Der gleiche Inhalt wird in einer Konservendose mit etwa 70 Gramm oder in einem Verbundbeutel mit nur 10 Gramm verpackt.

Schutz

Lebensmittel vertragen Sauerstoff und Licht nicht besonders gut, wenn sie haltbar bleiben sollen. Beispiel Joghurt: Während der Becher zwar etwas Licht an den Joghurt lässt, dunkelt der Deckel das Produkt vollständig ab. Das ist besonders wichtig, da während der kompletten Lieferkette Licht meist von oben auf das Produkt fällt.

Oder Hühnchen in Tiernahrung: Die Fette darin sind typischerweise recht aggressiv, daher braucht es an dieser Stelle besonders robuste Materialien. Flexible Verpackungen können dies leisten. Insgesamt tragen sie also dazu bei, weniger Lebensmittel zu verschwenden – dank fein austarierter Barriereeigenschaften gegenüber Einflüssen aus der Umwelt. Einen Beitrag gegen Verschwendung leisten auch die perfekt anpassbaren Portionsgrößen.

Nachfülloptionen

Flexible Verpackungen eignen sich ideal für Nachfüllsysteme. Beispielsweise hat sich Procter & Gamble zum Ziel gesetzt, europäischen Haushalten ein neues Nachfüllsystem anzubieten. Verbraucher:innen können auf diese Weise Verpackungen reduzieren, recyceln und wiederverwenden. So haben die Haarpflegemarken Head & Shoulders, Pantene oder Herbal Essences ein Nachfüllsystem für ihre Shampoos einführen. Genutzt wird eine wiederverwendbare Flasche aus Aluminium und ein Nachfüllbeutel, der in Ländern mit einem Sammelsystem recycelbar ist. Produziert wird der Nachfüllbeutel mit 60 Prozent weniger Plastik, verglichen mit einer Standardflasche.

Bei Handwaschseifen können die Verbraucher:innen bereits seit einigen Jahren von Nachfüllsystemen profitieren. Aber auch bei Haushaltspflegeprodukten unterstützen flexible Beutel dabei, den Materialeinsatz zu reduzieren. Ein Beispiel ist der Glasreiniger Sidolin, der als Konzentrat im Beutel angeboten wird. Die Verbraucher:innen fügen dann Leitungswasser hinzu. Das Konzept spart 91 Prozent an Material ein.

Flexible Verpackungen Schonen Ressourcen L DE

Quelle: “obs/Flexible Packaging Europe/FPE”

Mehr Nachhaltigkeit

Flexible Verpackungen sind auch Leichtgewichte in Lastwagen und Schiffscontainern, was sich wiederum positiv auf die Umweltauswirkungen ihres Transports auswirkt. Und auch die Recyclingraten des Materialverbundes steigen stetig. So können auch Materialien aus flexiblen Verpackungen wiederverwertet werden. Durch steigende Recyclingraten sowie neue Technologien können sie so die Kreislaufwirtschaft unterstützen. Zudem schützen sie empfindliche Produkte vor schädlichen Umwelteinflüssen und halten Lebensmittel frisch.