Abfall macht vor Ländergrenzen nicht Halt. Denn wenn es keine geeigneten Möglichkeiten gibt, Abfälle im Inland zu verwerten, wird er oft exportiert. Doch was passiert im Ausland mit unserem Abfall? Und wie kann Mülltrennung dabei helfen, eine funktionierende Kreislaufwirtschaft aufzubauen? Diesen Fragen geht ein Beitrag des Marktmagazins mex im hr-fernsehen nach. Er beleuchtet differenziert und konstruktiv verschiedene Aspekte der Abfallexporte. Auch Mara Hancker, Geschäftsführerin der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, kommt zu Wort.

„Wir müssen sicherstellen, dass Abfälle, die ins Ausland gehen, auch wirklich recycelt werden“, sagt Hancker. Aber wer fängt damit an – Verbraucher:innen, Politik oder Industrie? Ein neues, europäisches Verpackungsgesetz ist bereits auf dem Weg. Auch gibt es Ideen, nicht nur Abfälle, sondern auch Recyclinganlagen ins Ausland zu exportieren. Es kann jedoch nur das recycelt werden, was sauber getrennt wird. „Fehlwürfe führen zu mehr energetischer Verwertung, als nötig wäre. Deshalb ist Mülltrennung ein wichtiger Baustein einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft“, so Hancker weiter.

Der Beitrag macht deutlich: Was bei uns zu Hause in der Mülltonne startet, kann zu einem globalen Problem werden. Lösbar wird es, wenn Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zusammenarbeiten.

Das Marktmagazin mex erklärt Verbraucher:innen authentisch und leicht verständlich den Wirtschaftsalltag. Der Beitrag ist Teil einer Beitragsreihe, die sich mit den Themen Abfall und Recycling beschäftigt. Zu finden ist die Reihe in der ARD-Mediathek.

Dialog statt Bashing

Im hr-Beitrag nimmt Mara Hancker auch Bezug auf die ARD-Dokumentation „Die Recyclinglüge“. Reporter:innen verfolgten darin Kunststoffabfälle bis nach Südostasien, wo sie nicht recycelt, sondern verbrannt wurden. „Diese Recherchen zeigen uns, dass wir etwas ändern müssen. Illegale Verbrennungen darf es nicht mehr geben. Die Lösung hierfür ist besseres Recycling – und zwar schon in Deutschland“, betont die Geschäftsführerin der IK.

Eine Stimme aus der Kunststoffindustrie kommt in der ARD-Dokumentation leider nicht zu Wort. Der Film suggeriert laut Hancker stattdessen, dass Mülltrennung grundsätzlich sinnlos sei und es kein echtes Recycling gäbe. Dabei untermauern zahllose Beispiele, dass das Gegenteil der Fall ist. Zugleich kennt die Branche ihre Schwachstellen und arbeitet daran, diese zu beheben. Die IK ist deshalb aus eigener Initiative heraus mit verschiedenen Akteuren zur Thematik in den Dialog getreten. Die Interviews finden Sie im Bereich „Nachhaltigkeit“.

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