Während deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute auch für 2025 eine anhaltende Krise prognostizieren, zeigt die aktuelle IK-Konjunkturumfrage unter 92 Mitgliedsunternehmen der Kunststoffverpackungsindustrie ein differenziertes Bild, das trotz anhaltender Herausforderungen auch Raum für Optimismus lässt.

  • Exportquote von 47% macht die Branche zu einem der zehn exportstärksten Sektoren des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland

  • Deutliche Verbesserung der Umsatzerwartungen: 20% der Unternehmen sind optimistisch (Jahresbeginn 2024: 11%)

  • Verdreifachung der Beschäftigungsaussichten: 11% der Unternehmen planen Neueinstellungen (Jahresbeginn 2024: 4%)

Zwar spiegelt sich die allgemeine Wirtschaftsschwäche auch in der Branche wider – 70% der befragten Unternehmen bewerten die aktuelle Lage als schlecht, was einen deutlichen Anstieg sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch dem Vorjahresvergleich bedeutet. Doch in der weiterhin schwierigen Situation zeigen sich erste positive Anzeichen für das neue Jahr.

Exportgeschäft und Umsatzerwartungen mit positiver Tendenz

Besonders ermutigend entwickelt sich das Exportgeschäft, das traditionell als Frühindikator für konjunkturelle Entwicklungen gilt. Während im ersten Quartal 2024 noch 27% der Unternehmen von einer Verschlechterung der Exportlage ausgingen, hat sich dieses Bild zum Jahresbeginn 2025 deutlich gewandelt. Der Anteil der pessimistischen Einschätzungen ist auf 20% gesunken – der niedrigste Wert seit über einem Jahr. Besonders auffällig ist die zunehmende Stabilisierung im Exportgeschäft: Mit einer Exportquote von 47% in den ersten drei Quartalen 2024 zählt die Branche zu den zehn exportstärksten Sektoren des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland. Auf diesem ohnehin hohen Niveau zeichnet sich nun eine weitere Stabilisierung ab – der Anteil der Unternehmen, die von stabilen Exportgeschäften ausgehen liegt aktuell bei 70%. Diese positive Entwicklung ist bemerkenswert, da sie sich in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld vollzieht und die starke internationale Wettbewerbsposition der deutschen Kunststoffverpackungsindustrie unterstreicht.

Laura Müller IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen

Laura Müller, Referentin Wirtschaft bei der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen

“Die aktuellen Zahlen zeigen, dass pauschale Krisenszenarien der komplexen Wirtschaftsrealität nicht gerecht werden”, kommentiert Laura Müller, Referentin für Wirtschaft der IK. “Während die wirtschaftliche Gesamtlage weiterhin herausfordernd bleibt, zeigt die IK-Konjunkturumfrage, dass unsere Branche trotz der anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen erste stabilisierende und positive Tendenzen aufweist.”

Die dynamische Entwicklung der internationalen Geschäftstätigkeit wirkt sich auch auf die Umsatzerwartungen im Allgemeinen aus: Während vor einem Jahr nur 11% der Unternehmen optimistisch in die Zukunft blickten, hat sich dieser Anteil zum Jahresbeginn 2025 auf 20% nahezu verdoppelt.

Beschäftigungspläne zeigen Aufwärtstrend

Auch am Arbeitsmarkt zeigen sich positive Signale: Der Anteil der Unternehmen, die Neueinstellungen planen, hat sich von knapp 4% zu Jahresbeginn 2024 auf aktuell 11% fast verdreifacht – der höchste Wert seit dem dritten Quartal 2022 (12,0 %). Gleichzeitig ist der Anteil der Unternehmen, die einen Personalabbau erwarten gesunken.

 

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