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Die Kunststoffverpackungsindustrie befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der sich in fortschrittlichen Lösungen, neuen Materialkonzepten, starken Allianzen und praxisnahen Antworten auf künftige Anforderungen zeigt. Innovatives Unternehmertum, intelligentes Design und eine engere Zusammenarbeit über Wertschöpfungsstufen hinweg sind der Motor dieser Transformation.

Kunststoffverpackung trifft Design

Copyright: Henkel

Nachhaltigkeit beginnt nicht erst am Recyclinghof, sondern bei der Konzeption von Materialien, bei Funktionen und Kreislauffähigkeit. Henkel zeigt mit dem neuen Verpackungsdesign für Loctite 55, wie modernes Produktdesign und Nachhaltigkeit zusammenkommen: Klare Anwendungshinweise, eine optimierte Handhabung und ein reduzierter Materialeinsatz unterstützen nicht nur das Markenbild, sondern auch die Recyclingfähigkeit.

Monomaterial für Nachhaltigkeit

Copyright: Südpack

Wie fortschrittlich die Branche beim Materialeinsatz ist, zeigt sich besonders am zunehmenden Einsatz von Monomaterialien. Unternehmen wie Südpack setzen auf innovative Flowpacks, die ausschließlich aus einer Kunststoffgruppe bestehen, im Fall von Südpack aus Polypropylen. Diese bieten hohe Barriereeigenschaften, lassen sich maschinell gut verarbeiten und sind vollständig recyclingfähig.

Ein weiteres Beispiel liefert TPL mit der Erweiterung ihres Sortiments um BOPP-Folien, die gezielt für die Anforderungen der neuen Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) entwickelt wurden. Solche Monomaterialien tragen dazu bei, Recyclingprozesse einfacher, effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten. Besonders dynamisch ist die Entwicklung im Lebensmittelbereich: Immer mehr Hersteller, etwa aus dem Kaffeesegment, setzen auf Mono-PP-Laminate, die hohe Schutzfunktionen bieten und sich gleichzeitig leicht sortenrein trennen lassen – für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.

Ausgezeichnete Lösungen mit Rezyklateinsatz

Logo Deutscher Verpackungspreis

Copyright: Deutscher Verpackungspreis

Die Gewinner des Deutschen Verpackungspreises 2025 zeigen, wie Nachhaltigkeitsziele in marktfähige Verpackungslösungen übersetzt werden. Besonders in der Kategorie „Nachhaltigkeit – Rezyklateinsatz“ wurden Lösungen ausgezeichnet, die den intelligenten Einsatz von Post-Consumer-Rezyklaten (PCR) mit hoher Funktionalität, Markenanspruch und Systemintegration verbinden. Das bestätigt, dass hochwertige PCR-Materialien heute nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch technisch und ästhetisch wettbewerbsfähig sind. Eine Anerkennung für den innovativen Einsatz von 30 Prozent mechanischem Polystyrol-Rezyklat im Lebensmittelbereich erhielt der Molkereibecher der Müller Service GmbH.

Mehrweg neu gedacht: Kreislauf in Bewegung

K 2025 Cup Design With Scannable QR Code C Borealis 2025 05 21 115903 Necr

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Neben recyclinggerechten Einwegverpackungen gewinnt auch das Thema „Mehrweg“ eine neue Dynamik. So hat Borealis in Zusammenarbeit mit der Messe Düsseldorf ein umfassendes Becher-Mehrwegsystem entwickelt, das auf chemisch recyceltem ReOil-Rohstoff der OMV basiert. Die robusten, wiederverwendbaren Becher zeigen: Mehrweg und Recycling sind kombinierbar und zwar mit spürbarem CO₂- und Ressourcenvorteil.

Zukunftsforum Kunststoffkreislaufwirtschaft

Wie sich Digitalisierung und Künstliche Intelligenz für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft nutzen lassen, zeigte das Zukunftsforum Kunststoffkreislaufwirtschaft. Im Fokus standen praxisnahe KI-Anwendungen für Sortierung und Materialanalyse, die eine höhere Rezyklatqualität ermöglichen. Darunter waren auch die geförderten Projekte K3I-Cycling und KIOptiPack, die innovative Ansätze zur Objekterkennung, Sortierunterstützung und Verpackungsoptimierung entwickeln. Zugleich wurde deutlich: Für echten Fortschritt braucht es mehr als Technologie – nämlich gemeinsame Standards, vernetzte Systeme und sektorübergreifende Zusammenarbeit.

PPWR: Aufbruch mit Augenmaß

Genau hier setzt die Einführung der PPWR an: Sie markiert für die Branche den wohl größten regulatorischen Wandel der letzten Jahrzehnte. Die Industrie begrüßt die Zielsetzung für ein Mehr an Kreislaufwirtschaft. Gleichzeitig wächst jedoch die Sorge vor einem Systembruch, wenn Übergangsfristen zu knapp und Umsetzungsvorgaben zu unklar bleiben. Eine breite Branchenallianz, an der sich auch die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen beteiligt, fordert deshalb einen realistischen Zeitplan und praktikable Umsetzungsbedingungen.

Parallel dazu entstehen konkrete Lösungen: Das Forum Rezyklat stellt standardisierte Konformitätserklärungen zur Verfügung, die Unternehmen bei der Nachweisführung entlang der Lieferkette unterstützen. Auch das PPWR-Reporting wird durch neue Tools und Leitfäden vereinfacht.

Mit unserer Serie „#PackTheFuture“ begleiten wir die mediale und öffentliche Diskussion über die Transformation der Kunststoffverpackungsindustrie hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Bleiben Sie gespannt auf weitere Neuigkeiten, spannende Einblicke und aktuelle Entwicklungen auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft – denn wir bewegen uns weiter!