Am 29. November endete die Woche der Abfallvermeidung, die diesmal unter dem Motto: “Invisible Waste: Abfälle, die wir nicht sehen” stand. Laut Informationen auf www.wochederabfallvermeidung.de starteten Unternehmen, Initiativen, Kommunen und Verbände deutschlandweit über 1.000 Aktionen. In dieser Medienschau gehen wir den Fragen auf den Grund: Warum Abfall nicht gleich Müll ist? Wann Müll wirklich Müll ist? Und wie die Kunststoffindustrie Abfälle vermeidet?

Verpackungen werden oftmals als Müll wahrgenommen. Weil sie das sichtbare Ergebnis unseres Konsums in unserer Abfalltonne sind. Die wertvolle Leistung, die die Verpackung aber bis zu diesem Zeitpunkt erbracht hat, wird dabei viel zu oft übersehen. Verpackungen bieten Produkten unter anderem Schutz vor Beschädigungen. Das folgende Video von ProStretch liefert hierfür nur eines von vielen Beispielen.

In den meisten Fällen schützen Verpackungen aus Kunststoff unser Klima

Die von der AGVU in Auftrag gegebene Studie zum CO2-Effekt von Lebensmittelverpackungen belegt zudem, dass Verpackungen in den meisten Fällen unser Klima schützen.

Plastiktütenverbrauch In KilometernAm klimafreundlichsten sind nicht selten Verpackungen aus Kunststoff, was auch im “ZEIT”-Artikel “Jetzt wird auf die Tube gedrückt” dokumentiert wird. Ohnehin ist das jetzt von Umweltministerin Svenja Schulze beschlossene Plastiktütenverbot unverhältnismäßig, wenn man bedenkt, dass die persönliche CO2-Belastung der jährlich verbrauchten Plastiktüten (24 Stück) einer Autofahrt von gerade einmal 13 Kilometern entspricht.

Darüber hinaus ist das Umweltschutzversprechen hinter dem Verbot fragwürdig, wie der VCI in einem Tweet klarstellt:

Die Lösung für viele Herausforderungen, die uns unser Konsumverhalten stellt, lautet also: Kreislaufwirtschaft

Statusbericht Kreislaufwirtschaft gibt Aussage zur Abfallvermeidung

Dabei ist Kreislaufwirtschaft, nicht nur für die Umwelt attraktiv, sondern auch, wie der Statusbericht der deutschen Kreislaufwirtschaft 2020” darlegt, für die Wirtschaft. Das unterstreicht der Artikel “Circular Economy: Rendite statt Verschwendung” und stellt dabei klar, dass der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch ein spannendes Tummelfeld für Anleger ist. Nachhaltigem Verpackungsdesign kommt also zunehmend mehr Bedeutung zu und Circular Design erobert den Markt. Die logische Folge ist die steigende Nachfrage nach Monomaterial-Lösungen, die sich leichter recyceln lassen als Mehrschichtfolien. 

Einen Grundstein für diese positiven Entwicklungen der Kreislaufwirtschaft liefern Innovationsprojekte, wie beispielsweise das von der Karlsruher Hochschule KIT und Audi initiierte Projekt zur Entwicklung einer Recyclingmethode für Kunststoffe aus Automobilen oder die Projekte Plastic Straw oder Multilayer-Detection, die neue Sortiertechnologien für das Kunststoffrecycling im Fokus haben.Persönliche Klimaschutzmaßnahmen Plastiktüten co2
Ambitionierte Unternehmensziele, wie die Entwicklung von hochwertigem, langlebigen Kunststoff durch Covestro, oder den Recyclingzielen von Unilever, 50% weniger Neuplastik für Verpackungen und zu 100% wiederverwendbare, recycelbare oder kompostierbare Verpackungen bis zum Jahr 2025 zu verwenden, beschleunigen diese positiven Trends. Der PET-Recycler Carbios, der aus Textilabfällen klare PET-Flaschen macht, darf in dieser Aufzählung genauso wenig fehlen, wie das finnische Startup RePack, welches ein Pfandsystem für Versandverpackungen entwickelt.
Dabei muss Recycling und Kreislaufwirtschaft nicht immer in riesigen Dimensionen gedacht werden, sondern kann auch lokal erfolgreich sein. Das beweist zum Beispiel Hamburgs Wertstoff Innovative mit ihrem Kreislauf aus Hamburg für Hamburg.

ERDE Freiwillige Selbstverpflichtung Agrarfolien Abfallvermeidung

Initiativen wie das #ForumRezyklat, dem jüngst das Unternehmen Reifenhäuser beigetreten ist, oder die Initiative ERDE, die in 2019 knapp 40% der anfallenden Silo- und Stretchfolien in der Landwirtschaft einsammeln und dem Recycling zuführen konnte, wirken unterstützend und tragen ihren Teil zum Gesamtergebnis bei.

Umweltbundesamt bestätigt den großen Erfolg beim Verpackungsrecycling

Und dieses Ergebnis kann sich sehen lassen. Ist doch der große Erfolg beim Verpackungsrecycling Mittelpunkt des Jahresberichts des Umweltbundesamtes und der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister.
Auch wegen dieser Entwicklungen begrüßt die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen die von Svenja Schulze geplante Mehrweg-Pflicht, fordert jedoch von der Politik mehr Bewusstseinsbildung bei den Bürgerinnen und Bürgern. Mit digitaler Bildungsarbeit setzt Kunos coole Kunststoff-Kiste bei der Bewusstseinsbildung schon im Grundschulalter an, hebt mit mehreren Experimenten die faszinierende Vielseitigkeit von Kunststoffen hervor und sensibilisiert für den richtigen Umgang mit Kunststoffen auch am Ende der Nutzenphase.