Versorgungsengpässe insbesondere bei PP, HDPE und LDP
Viele Hersteller von Kunststoffverpackungen in Deutschland haben derzeit erhebliche Probleme, ausreichend Rohstoffe am Markt einzukaufen. Wie eine aktuelle Umfrage der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V. zeigt, gibt es insbesondere bei PP, HDPE und LDPE-Kunststoffen derzeit erhebliche Engpässe.
Die Verknappung in den letzten Wochen kommt überraschend: Noch im Herbst 2020 hatten 80 Prozent der IK-Mitglieder mit einer stabilen Versorgung gerechnet. Hintergrund der angespannten Versorgungslage sind ausbleibende Importe aus den USA und Saudi-Arabien, die derzeit vor allem nach China umgelenkt werden. Verschärft wird die Situation durch eine gestiegene Nachfrage nach Verpackungen, insbesondere im Lebensmittel-bereich aufgrund des Corona-Lockdowns, aber auch in der Automobil- Möbel- und Bauindustrie. Die schwierige Versorgungslage trifft sowohl mittelständische als auch große Unternehmen und insbesondere Hersteller von Folienverpackungen, Kunststoffflaschen und Verpackungsbechern.
„Die Rohstoffverknappungen gehen einher mit teilweise exorbitanten Preissteigerungen“, zeigt sich IK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Engelmann besorgt über diese Entwicklung „Kurzfristige Verknappungen und erhebliche Preissprünge bei den Rohstoffen gefährden nicht nur die Versorgung der Bevölkerung mit sicher verpackten Lebensmitteln. Verpackungen aus Kunststoff sind in vielen Wertschöpfungsketten ebenso systemrelevant.“ Die sprunghaft angestiegenen Preise für Rohstoffe belasten die Unternehmen in einer Zeit, in der auch die neue CO2-Abgabe zu höheren Kosten führt und eine Entspannung am Rohstoffmarkt ist aktuell nicht in Sicht. „Hersteller und Verarbeiter müssen gerade in der aktuellen Krise gemeinsam dafür Sorge tragen, dass sich die Spannungen, die wir 2015 erlebt haben, Stichwort Force Majeure, nicht wiederholen. Unsere Industrie sollte zusammenhalten“, erklärt Engelmann.
PDF der IK Stellungnahme