Ärger über achtlos weggeworfene Kunststoffverpackungen in einem Moment – Freude über frische und geschützte Lebensmittel in Kunststoffverpackungen im anderen. Ihr kennt das? Die gute Nachricht: Damit seid Ihr nicht alleine. Dieses Wechselbad der Gefühle durchleben viele Verbraucher:innen, wenn es um Kunststoffe geht.
Eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen und des Kunststofferzeugerverbandes PlasticsEurope Deutschland zeigt: Zu Kunststoffen haben die Deutschen meist ein gespaltenes Verhältnis.
Hygienisch, schützend, wiederverwendbar
Kunststoff begleitet uns im Alltag. In einigen Branchen halten ihn die Befragten sogar für unverzichtbar. Spitzenreiter ist der Medizin- und Gesundheitsbereich: Ihn können sich mehr als 60 Prozent nicht ohne Kunststoffe vorstellen. Bei Lebensmitteln hält hingegen nur knapp ein Drittel der Befragten (31 Prozent) Kunststoff für notwendig.
Welche Vorteile sehen die Befragten für sich selbst – was ist ihnen wichtig bei Produktverpackungen aus Kunststoff? Für mehr als 40 Prozent zählen vor allem Hygiene-Aspekte. 38,3 Prozent bewerten zudem die Schutzfunktion der Verpackung positiv – zum Beispiel beim Transport. Auch der Umweltaspekt kommt nicht zu kurz: 35,2 Prozent der Verbraucher:innen schätzen an Kunststoffverpackungen, dass sie wiederverwendbar sind. Rund 30 Prozent der Befragten sehen mittlerweile deutliche Fortschritte beim Recycling von Kunststoffen.
Das große Unbekannte
Kunststoffe und Umweltschutz – passt das zusammen? Ja, aber die wenigsten wissen das. Dass Kunststoffe Ressourcen schonen, ist nur etwas mehr als 10 Prozent der Befragten bekannt. Dass sie zum Klimaschutz beitragen, wissen nur knapp 15 Prozent.
Die Probleme, die mit Kunststoffen in Verbindung gebracht werden, sind dagegen präsenter: Das größte Problem aus Sicht der Verbraucher:innen ist die Meeresverschmutzung (63,5 Prozent). Es folgt das Mikroplastik mit rund 57 Prozent. Auf Platz 3 rangiert Littering, das achtlose Wegwerfen von Kunststoffen in die Umwelt (47 Prozent).
Aufklärung gegen Plastik-Bashing
Kunststoff trägt zum Schutz von Ressourcen und weniger CO2-Ausstoß bei. Das Problem: Nur 5,4 Prozent der Befragten bringen Kunststoff in Verbindung mit Klimaschutz. Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer von PlasticsEurope Deutschland, kann die Unsicherheit der Verbraucher:innen nachvollziehen: „Eben noch spricht alle Welt vom Abfallproblem und nun soll Kunststoff die Lösung sein, um CO2 einzusparen, den Hausbau und die Mobilität grüner zu machen. Das ist nicht leicht nachzuvollziehen.“
„Leider wird Kunststoff nicht selten als Umweltfeind gesehen. Dabei sind Kunststoffverpackungen nachhaltig und klimafreundlich. Pauschales Plastik-Bashing ist aber unangebracht. Der Kunststoff als solcher ist nicht das Problem, sondern unser Umgang damit. Ein Umdenken muss her – von der Industrie bis zum Verbraucher.“, so Mara Hancker, Geschäftsführerin der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.
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