Wer kennt es nicht: Voller guter Vorsätze ist im Supermarkt eine große Auswahl an Obst und Gemüse im Einkaufskorb gelandet – und wieder zu Hause verlieren Äpfel, Karotten und Co. schnell ihren Reiz. Nach einigen Tagen zeigen sich dann Verfärbungen, die Konsistenz ändert sich und sogar Schimmel macht sich breit. Die Konsequenz? Die Lebensmittel landen in der Tonne.
Aber: So weit muss es nicht kommen! Dafür setzt sich auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit der zweiten bundesweiten Aktionswoche gegen Lebensmittelverschwendung ein. Vom 29. September bis 06. Oktober 2021 finden sowohl Vor-Ort-Aktionen als auch digitale Formate statt, bei denen die Wertschätzung von Lebensmitteln im Fokus steht. Auf der Website der Aktionswoche finden Interessierte neben den Veranstaltungen auch zahlreiche Tipps und Informationen rund um das Thema Lebensmittelverschwendung.
Lebensmittelverschwendung im eigenen Haushalt reduzieren.
Dass vor allem Verbraucher:innen für dieses Thema weiter sensibilisiert werden müssen, zeigt auch eine Studie des Thünen-Instituts (2019): Im Jahr 2015 haben private Haushalte mit über sechs Millionen Tonnen circa 52 Prozent aller Lebensmittelabfälle produziert, davon wären etwa 2,7 Millionen Tonnen vermeidbar gewesen. Andere Teile der Wertschöpfungskette wie Verarbeitung (18 Prozent), Außer-Haus-Verzehr (14 Prozent), Landwirtschaft (12 Prozent) oder Handel (4 Prozent) verantworteten dagegen deutlich geringere Anteile an Lebensmittelabfällen.
Wer also direkt in seinem eigenen Alltag ansetzen möchte, kann schon dank einfacher Tipps für weniger unnötigen Abfall in der eigenen Küche sorgen. Dazu zählt vor allem eine gute Planung: Was genau steht in den folgenden Tagen auf dem Speiseplan? Wie viele Personen müssen von den Lebensmitteln essen? Wie können Reste verarbeitet werden? Beim Einkaufen selbst lohnt es sich, saisonale und regionale Lebensmittel zu kaufen. Und wer dann noch darauf achtet, dass die Waren sicher verpackt sind sowie transportiert und gelagert werden können, hat auch deutlich länger Freude und Appetit. Hat dann doch einmal ein Produkt seinen Haltbarkeitszenit überschritten, kommt eine saubere Mülltrennung ist Spiel. Verpackungsmaterial und Lebensmittel gehören nämlich nicht in ein- und dieselbe Tonne!
Verpackungen und CO2: Kunststoff überrascht
Übrigens: Vor allem Verpackungen aus Kunststoff sorgen dafür, dass Produkte geschützt, frisch und haltbar bleiben. Und ganz nebenbei können sie auch unnötige CO2-Emissionen verhindern: Denn die Verpackung eines Produkts macht nur einen Bruchteil der CO2-Emissionen aus, das Produkt selbst ist für den Großteil verantwortlich. Wäre es unverpackt und damit deutlich schneller beschädigt oder verdorben, müsste das Lebensmittel auch eher entsorgt werden. Mehr zu Verpackungen aus Sicht des Klimaschutzes verrät der Beitrag „Lebensmittel schützen: Warum verpackt oft nachhaltiger ist als unverpackt“.
Quellenangabe:
Beitragsbild: Dilek Altay/ Unsplash