Am 17. September krempeln wir die Ärmel hoch – denn da findet wieder der World Cleanup Day statt. Die weltweite Bürgerbewegung hat es sich zum Ziel gesetzt, gegen Umweltverschmutzung und Kunststoffabfall vorzugehen. Ähnliche Ziel verfolgt auch das Sozialunternehmen Plastic Bank, das Umweltschutz und Armutsbekämpfung verbindet.
Zusammen anpacken
Ob Land, Flussufer, Meer oder Strand: Viele Bereiche unserer Umwelt leiden unter der Belastung durch Kunststoffabfälle. Der World Cleanup Day will hier gegenwirken – mit einer weltweiten Sammelaktion von Kunststoffabfällen an Land, Flüssen, Stränden und Meeren. Im letzten Jahr machten 14 Millionen Menschen in 191 Ländern mit und schafften gemeinsam beachtliche 53 Tausend Tonnen Müll aus der Umwelt. Mitmachen können dabei alle. Da man zusammen aber immer mehr bewirken kann, haben Städte, Kommunen aber auch Schulen die Möglichkeit, ihr Clean up anzumelden und auf der Website der Initiative zu veröffentlichen.
Die Meere schützen
Insbesondere das Meer leidet unter den Abfällen, die wir achtlos liegenlassen. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass durch dieses sogenannte Littering 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Kunststoff pro Jahr ins Meer gelangen. Eine fehlende Infrastruktur für Abfallerfassung und -verwertung ist eine der Hauptursachen schmutziger Meere. Flüsse spielen dabei offenbar ebenfalls eine entscheidende Rolle – so ist davon auszugehen, dass sie jährlich ungefähr vier Millionen Tonnen Kunststoffabfälle vom Land ins Meer transportieren. Diesem Thema hat sich das Sozialunternehmen Plastic Bank verschrieben.
Umweltschutz und Soziales verbinden
Plastic Bank baut in ökonomisch benachteiligten Umgebungen Recycling-Ökosysteme auf, um sowohl die Verschmutzung der Meere durch Kunststoffe als auch die Armut zu bekämpfen. Dieses Konzept schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Menschen, die in Armut leben, können herumliegenden Kunststoffabfall sammeln, um ihn gegen materielle Güter wie Schulgeld, Krankenversicherung, Zugang zu Arzneimitteln oder Internet sowie Brennstoff zum Kochen einzutauschen. Plastic Bank bereitet die gesammelten Kunststoffe für die Rückführung in den Wertstoffkreislauf und die Lieferkette auf und beschert ihnen so ein zweites Leben als Kunststoffprodukt.
Von Recycling profitieren alle
Ob als Unternehmen, Einzelperson, Stadt oder Schule: Jede:r kann seinen Beitrag leisten, um Kunststoff als den wertvollen Rohstoff zu behandeln, der er ist. Damit wir alle davon profitieren können, gilt es, ihn im Sinne einer Kreislaufwirtschaft wiederzuverwenden. Initiativen wie der World Cleanup Day leisten einen unmittelbaren Beitrag dazu, dass dieses Vorhaben auch gelingt. Dennoch sind wir alle gefragt: Denn damit Recycling auch funktionieren kann, gilt es im ersten Schritt unseren Abfall konsequent und richtig zu entsorgen.