Wer einen guten Überblick über die Auswirkungen des neuen Verpackungsgesetzes, den Exportstopp von Müll nach China, Recycling und die Wiederverwendung recycelter Rohstoffe erhalten möchte, sollte diesen interessanten und informativen Beitrag des Deutschlandfunks „Müll sammeln, sortieren, wiederverwerten“ – lesen oder hören.
Die Autorin Birgit Augustin führt ihre Leser durch die Welt der Kreislaufwirtschaft, beleuchtet all ihre Facetten und gibt Antworten auf viele der zentralen Fragen. Warum wird Plastikmüll noch immer verbrannt? Warum haben bislang viele Unternehmen nicht in das Duale System eingezahlt und was bringt hier das neue Verpackungsgesetz? Warum ist das Recycling von Kunststoffen schwierig und welche Fortschritte wurden schon erzielt?
Abfälle und ihr Wert als Rohstoff
Interessant sind auch die beschriebenen Auswirkungen des Importstopps von China für Plastikabfälle, der von manchem Recycler als sehr positiv bewertet wird. Denn nun kommen auch deutsche Recycling-Unternehmen wieder zu vertretbaren Preisen an hochwertige Abfälle, die besser für das Recycling geeignet sind. Zudem hat diese Maßnahme die deutsche Kreislaufwirtschaft aufgerüttelt und eine Vielzahl neuer Impulse für neue Recycling-Notwendigkeiten gegeben.
Auch bei der Wiedergewinnung von Polymeren (wissenschaftlicher Begriff für Kunststoffe) gibt es Fortschritte, die qualitativ hochwertige Recyclate ermöglichen. Deren Einsatz boomt. Nicht nur weil sie günstig sind, sondern auch weil zunehmend mehr Verwender aus Imagegründen recycelte Materialien in der Produktion von Lebensmittelverpackung oder Konsumgütern einsetzen. Dennoch bleibt viel zu tun, um die deutsche Kreislaufwirtschaft weiter nach vorne zu bringen.
Stellschrauben entlang der gesamten Wertschöpfung drehen
So hat die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen jüngst sehr ambitionierte Recycling-Ziele und erhöhte Anforderungen an die Recyclingfähigkeit von Haushaltsverpackungen formuliert. Jürgen Bruder, Hauptgeschäftsführer der IK, sieht hier große technische Herausforderungen, ist aber optimistisch, dass über verbesserte Verfahren oder den Verzicht auf Verpackungen aus unterschiedlichsten Kunststoffen gute Fortschritte erzielt werden können.
Aber nicht nur die Kunststoffindustrie ist gefordert, sondern auch die gewerblichen Verwender von Kunststoff in Industrie und Handel, die Konsumenten und die Recycling-Wirtschaft müssen ihre Hausaufgaben machen, damit in Deutschland eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zur Lösung der mannigfaltigen Müllprobleme beiträgt. Aber lesen oder hören Sie einfach den Beitrag des Deutschlandfunks.