“Die industrialisierte Weltgesellschaft ist gegenwärtig bestürzt wegen sich häufender Berichte über die Effekte von Plastikmüll auf den Planeten und wegen der Aussichten darauf, dass wir unsere Lebensweise vielleicht ändern müssen. Diese Frage ist allerdings wesentlich komplexer als etwa das Problem, eine Chemikalie mit plötzlich entdeckten giftigen Eigenschaften zu verbieten”, schreibt Dr. Oldamur Hollóczki in einem Gastbeitrag für die FAZ. Der Chemiker von der Universität Bonn macht sich stark für eine wissenschaftsbasierte Debatte über Kunststoffe und ihre Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt.
“Es sieht so aus, als könnten wir mit dem Problem fertig werden.”
Dass Kunststoff, wenn er in die Umwelt gelangt, Schwierigkeiten verursacht, ist nicht zu übersehen. Die Bilder von Müllteppichen in Asien oder verendeten Seetieren mit Abfall gefüllten Mägen sind eindeutig. Dabei könnte das Material nach Ansicht von Hollóczki sogar zu den “grünsten Materialien gehören, wenn man es weltweit selektiv einsammelt, wiederverwendet, recycelt oder verbrennt. Perfekt funktioniert das allerdings nicht – wir schmeißen zu viel Plastik weg, und einiges davon landet in den Meeren.”
In seinem Artikel zeichnet der Autor nüchtern den aktuellen Stand des Wissens u.a. in Sachen Mikro- und Nanoplastik nach, warnt vor populistisch getriebenen Debatten und äußert die klare Erwartung, dass das Thema Plastik eigentlich alle nötigen Vorausetzungen mit sich bringt, um sachlich/fachlich fundiert bearbeitet zu werden. Als Silberstreif bezeichnet der Chemiker die wissenschaftlichen Entdeckungen und Innovationen beispielsweise beim Abbau von Kunststoffen durch Motten oder Bakterien. Sein Fazit: “Es sieht so aus, als könnten wir mit dem Problem fertig werden.”
Den ganzen Artikel der FAZ vom 23. April 2019 finden Sie auf der FAZ-Website.
Informationen zum Autor Dr. Oldamur Hollóczk finden Sie hier.