Verbot von Kunststoffverpackungen

Die Plastikverpackung ist nach wie vor einer der meist diskutierten – wenn nicht sogar meist gehassten Gegenstände – völlig zu Unrecht. Denn Plastikverpackungen haben hervorragende Schutz-Eigenschaften und leisten ihren wichtigen Beitrag zu mehr Klimaschutz und Ressourcenschonung. Um diese gefühlte Ge-Wissensfrage zu einer echten Wissensfrage zu machen, braucht es also Informationen. Die Medienschau trägt dafür Fakten und verschiedene Blickwinkel zusammen. Ein Schwerpunkt: Die Stärkung des Recyclings und das Ende der Deponierung als weitreichender Gegenvorschlag zu den mal wieder durch die Überschriften geisternden Verboten.

So dachte der neue EU-Kommissar für Umwelt Virginijus Sinkevicius in einem Interview in der „Welt“ laut über ein generelles Verbot von Kunststoffverpackungen in Europa nach. Dabei stellen solche Äußerungen die Zukunft der Plastikverpackung in der Kreislaufwirtschaft in Frage, warnte IK Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Engelmann: „Wenn die Politik die Kunststoffverpackungen von der Kreislaufwirtschaft ausschließt, bleiben diese dringend benötigten Investitionen mit Sicherheit aus.“ Die Zeit untermauert die Forderungen von EU-Kommissar Virginijus Sinkevičius, IK nimmt Stellung dazu und das Video auf BBC zeigt auf, wie Plastiktüten dabei unterstützen, unseren Planeten zu retten.

Kunststoff & Klimawandel

Erfreulicherweise behandelt die Medienberichterstattung die Frage „Welche Materialien sind eigentlich besser?“ zunehmend ganzheitlich. Die integrale Betrachtung von Ökobilanzen unter Einbeziehung von Fragen der Klimaauswirkungen zeigt, dass Kunststoff in Bezug auf die zentrale Frage des Klimaschutzes als Verpackungsmaterial oftmals mehr als konkurrenzfähig oder sogar besser ist. Gerade die jüngsten Berichte von FAZ, Deutschlandfunk, BBC oder Zeit beschreiben dieses „Verpackungsdilemma“ sehr gut. Was ist nun besser Kunststoff, Papier, Glas, Bioplastik, ….?

Nachhaltigkeit und Plastikverpackung

Derzeit landen mehr Gurken als üblich im Müll, weil sie ohne Plastikfolie den Transport aus Spanien oft nicht heil überstehen. Das Beispiel zeigt, keine Plastikfolie zu verwenden, ist nicht nachhaltiger. Weil die Gurken jetzt nicht vor Hitze und Stößen geschützt sind, verderben sie viel schneller. Händler klagen über große Verluste. Können wir uns eine solche Lebensmittelverschwendung leisten?

Kreislaufwirtschaft Kunststoff

Ohne Plastikverpackung geht es nicht, das steht außer Frage. Ziel muss es sein, die Recyclingfähigkeit von Kunststoffen zu verbessern und zu erreichen, dass Kunststoffprodukte mehr recycelte Kunststoffe enthalten. Dazu sind künftig sowohl die Designs als auch die verwendeten Rezepturen zu optimieren. Kerstin Ruskowski beschäftigt sich in ihrem Podcast mit der Frage, wie es mit unserer Plastikwelt weitergeht. Das Süddeutsche Kunststoff Zentrum ist der Circular Platics Alliance beigetreten, um dazu beizutragen, bis zum Jahr 2025 zehn Millionen Tonnen recycelter Kunststoffe bei der Herstellung neuer Produkte einzusetzen. Dass das Thema Recyclingtechnik für die Kreislaufwirtschaft mittlerweile ganz oben auf der Agenda der Branche steht, zeigte schon die K2019 in Düsseldorf.

Kunststoff-Innovationen

Dass Kunststoff ein besonders innovatives Material ist, bestätigt ein neues Forschungsprojekt, bei dem ein internationales Forscherteam aus Kunststoff eine der Spinnenseide vergleichbare Faser entwickelt hat. Diese ist in der Lage, das 150.000-fache ihres eigenen Gewichtes zu tragen. An der Chalmers University of Technology in Schweden hingegen hat eine Forschungsgruppe ein Verfahren zum Abbau von Kunststoffabfällen auf molekularer Ebene entwickelt. Die dabei entstehenden Gase können wieder in neue Kunststoffe umgewandelt werden – in der gleichen Qualität wie das Original.

MINT-Nachwuchs

Damit der Chemieunterricht mehr Freude bereitet und abwechslungsreicher ist, teilt die chemische Industrie ihr Wissen mit Lehrern: Bereits zum vierten Mal wird der Fonds der Chemischen Industrie (FCI) seine „Schulpartnerschaft Chemie“ auf der weltgrößten Bildungsmesse „didacta“ vom 24. bis 28. März 2020 in Stuttgart vorstellen.  

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