Vom 1. bis 2. September fand eine internationale Ministerkonferenz zur Vorbereitung eines weltweiten Abkommens gegen Meeresmüll und die Verschmutzung der Umwelt mit Plastikabfällen statt. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und der Verband der Kunststofferzeuger PlasticsEurope Deutschland (PED) befürworten die globalen Anstrengungen.

Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer beim Kunststofferzeugerverband PlasticsEurope DeutschlandZu der Konferenz wurde auch auf Initiative der deutschen Umweltministerin geladen, um im Vorfeld der UN-Umweltversammlung im Frühjahr 2022 ein globales Abkommen voranzutreiben. Ingemar Bühler (Foto), Hauptgeschäftsführer von PED, sieht darin große Chancen: „Plastikabfälle haben in der Umwelt nichts zu suchen. Sie müssen gesammelt und wiederverwertet werden. Ein globales Abkommen gegen Meeresmüll kann dazu einen wertvollen Beitrag leisten. So schützen wir nicht nur die Meere, sondern auch das Klima“. Beim Ziel der Bekämpfung von Meeresmüll gibt Bühler aber zu bedenken: „Das Abkommen sollte sich nicht auf Kunststoffe konzentrieren, sondern generell auf Konsumwaren, die achtlos in der Umwelt entsorgt werden.“

Maßnahmen gegen Meeresmüll

Im März 2011 haben Kunststoffverbände mit einer globalen Deklaration Lösungen gegen Meeresmüll ins Rollen gebracht. Aktuell sind weltweit rund 395 Projekte am Laufen oder abgeschlossen, darunter für besseres Abfallmanagement, Strandsäuberungen sowie die Aufklärung der Menschen vor Ort. Eine wichtige Rolle beim Abfallmanagement spielen innovative Lösungen für das Recycling und die Kreislaufführung von Kunststoffen. Deshalb weist Bühler darauf hin: „Die Förderung innovativer Technologien für die Kreislaufwirtschaft sollte in einem globalen Abkommen ein zentrales Anliegen sein. Am Ende muss es darum gehen, Abfälle zur Herstellung neuer Produkte zu nutzen und damit Ressourcen zu schonen“.

Schulterschluss zwischen den Industrien

Auch die deutsche Chemieindustrie sieht in der Kreislaufführung von Kunststoffen eine große Chance: „Kunststoffe sind viel zu schade, um als Abfall in der Umwelt zu landen. Werden sie recycelt, reduziert das den Einsatz fossiler Rohstoffe und schützt das Klima. Hier müssen wir in Teilen neu denken: Deshalb treiben wir ergänzende Technologien wie das chemische Recycling massiv voran“, fügt Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des VCI, hinzu.

Mehr Informationen zur Ministerkonferenz und dem geplanten Abkommen bietet die Webseite des federführenden Bundesumweltministeriums.