Wie werden PET-Flaschen hergestellt? Und was ist in PET drin? Um diese Fragen ranken sich Spekulationen und Halbwahrheiten. Wir räumen auf mit den Mythen in Sachen PET und liefern Euch die Fakten – damit Ihr in der nächsten Diskussion glänzen könnt.
Mythos #1: Glas ist umweltfreundlicher als Plastik
Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) bestätigte bereits 2010: Eine 1,5-Liter-PET-Einwegflasche hat den gleichen ökologischen Fußabdruck wie eine Glas-Mehrwegflasche. Seitdem sind PET-Flaschen immer umweltfreundlicher geworden: geringeres Gewicht, besseres Recycling, kürzere Transportwege und ein geringerer Energieverbrauch bei der Herstellung.
Mythos #2: PET-Flaschen enthalten Weichmacher
Der volle Name „Polyethylenterephthalat“ (PET) erinnert viele Verbraucher:innen an Phthalate, die als Weichmacher verwendet werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) versichert aber, dass zur Herstellung von PET-Flaschen keine Phthalate oder andere Weichmacher im Einsatz sind. Das ist logisch: Weichmacher machen Stoffe weicher – PET-Flaschen würden ihre Stabilität verlieren und den Inhalt so nicht ausreichend schützen.
Mythos #3: PET enthält hormonähnliche Substanzen wie Bisphenol A
Bisphenol A (BPA) kann beispielsweise in Kunststofftrinkbechern vorkommen und ähnelt dem Hormon Östrogen. Laut BfR wird für die Herstellung von PET-Flaschen jedoch kein BPA verwendet. Trotzdem tauchen manchmal östrogenähnliche Verunreinigungen in Mineralwasser aus PET-Flaschen auf. Der Messwert lag bislang etwa 10.000-fach unter dem natürlichen Vorkommen von Östrogen in Milch, Bier oder Rotwein. Die Messwerte von Mineralwässern aus PET- und Glasflaschen unterschieden sich zudem nicht, weshalb die PET-Flasche als Übeltäter ausscheidet.
Mythos #4: Vom Pfandautomaten direkt in den Müll
„Der Pfandautomat ist voll!“ – und dann? Die PET-Flaschen werden im Recyclingwerk nach Farben sortiert, gewaschen und zu PET-Flakes zerkleinert, dem Rezyklat. Daraus entstehen neue PET-Flaschen oder andere Kunststoffe. Übrigens: Etwa 80 Prozent des PET-Recyclings findet laut einer Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) in Deutschland statt.
Mythos #5: Von PET-Flaschen zu minderwertigen Produkten
Über ein Drittel der gesammelten PET-Flaschen wird zu neuen PET-Flaschen recycelt, zeigt die Studie der GVM. Den Rest nutzt die Textilindustrie oder er endet in Folie. Auch Bänder oder Flaschen für Reinigungsmittel enthalten PET-Rezyklat.
Mythos #6: Mineralwasser aus PET-Flaschen schmeckt seltsam
Stellt man PET-Flaschen her und lagert sie, entsteht Acetaldehyd. Dieser Stoff ist auch in Früchten oder Käse enthalten. Geht Acetaldehyd aus der PET-Flasche in das Getränk über, schmecken oder riechen wir das schon in sehr kleinen Mengen. Schädlich ist der Stoff in diesen Mengen nicht, denn sie betragen meist weniger als ein Hundertstel des gesetzlichen Grenzwerts. Viele PET-Flaschen enthalten zudem „Blocker“, die verhindern, dass sich das Acetaldehyd im Getränk verteilt.