Durch den Schutz vor Beschädigung und Qualitätsverlust sorgen Verpackungen dafür, dass Verbraucher Waren von hoher Qualität erhalten, Produktabfälle auf ein Mindestmaß reduziert werden und die in die Produktion investierten Ressourcen nicht verschwendet werden. Die IK – Industrievereinigung Kunststoffverpackungen setzt sich für einen rationellen Einsatz von Verpackungsressourcen ein – nach dem Motto „so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich“. Durch den Produktschutz leistet die Kunststofverpackungsindustrie einen Beitrag zu nachhaltigen Konsum- und Produktionsmustern (SDG 12) sowie zum Klimaschutz (SDG 13).
UN strebt weltweite Halbierung der Nahrungsmittelverschwendung an
Als Unterziel zum SDG 12 will die UN bis 2030 die weltweite Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Nahrungsmittelverluste verringern. Kunststoffverpackungen leisten hierzu eine Beitrag.
Die „Food and Agriculture Organization of the United Nations“, kurz FAO, geht davon aus, dass global ein Drittel aller für Menschen hergestellten Lebensmittel in der Lieferkette verloren geht oder verschwendet wird. Allein in der Europäischen Union sind es 88 Millionen Tonnen Lebensmittel im Jahr. (EU Fusions Project 2016)
STOP waste – SAVE food
Die IK unterstützte über drei Jahre das 2020 fertig gestellte Branchenprojekt „STOP waste – SAVE food“, in dem der Frage nach- gegangen wurde, inwieweit neu entwickelte Verpackungs- und Lebensmittelverarbeitungslösungen, die nachweislich zu verbes- serter Produktqualität, optimiertem Produktschutz und verlängerter Haltbarkeit führen, zu einer Reduktion von Lebensmittelabfällen beitragen können. Der Studie zufolge könnte ein Verdopplung der Mindesthaltbarkeit die Abfallrate im Handel um etwa 40 Produkt senken (ecoplus et al. 2020).
Mit den Ergebnissen dieses Projektes wurde ein Leitfaden erstellt, der Lebensmittelverpackungshersteller und die zugehörigen Branchen Lebensmittelproduzenten und Handel dabei unterstützt, nachhaltige Lösungen mit verbessertem Produktschutz zur Senkung der Lebensmittelabfallmenge zu entwickeln und einzusetzen.
Produktschutz = Klimaschutz
Nichtsdestotrotz haftet Verpackungen gerade im Zusammenhang mit Lebensmitteln immer noch der Ruf an, einen ungünstigen CO2-Fußabdruck aufzuweisen. Verpackungen verursachen tatsächlich aber etwa nur 1,5 bis 2 Prozent des Klimafußabdrucks europäischer Konsumenten, Lebensmittelverpackungen ca. 0,7 Prozent. (denkstatt 2020)
Im Gegensatz dazu entfällt der größte Anteil des Gesamtklimaabdrucks auf Konsum, Verkehr, Heizung und Ernährung. Hinzu kommt: Laut ecoplus et al. stammen im Durchschnitt weniger als 5 Prozent der Klimawirkungen verpackter Lebensmittel von der Verpackung, der Rest entsteht durch die Produktion und Distribution des Lebensmittels selbst.
Mehr schützen mit weniger Material
Wie viel Produktschutz benötigt wird, hängt vom Produkt selbst und seinen Herstell- und Vertriebsbedinungen ab. So benötigt z. B. empfindliches Beerenobst mehr Schutz als ein Apfel, und die Salatgurke benötigt mehr Schutz, wenn sie im Winter importiert wird als wenn sie im Sommer aus der Region stammt. Entsprechend ist das optimale Maß an Verpackung für jedes Produkt unterschiedlich. Manchmal ist auch „unverpackt“ das ökologische Optimum, allerdings längst nicht immer.
Im Vergleich zu vielen anderen Materialien sind Kunstoffverpackungen besonders leicht und materialeffizient. Das zeigt sich darin, dass Kunststoffverpackungen etwa 63 Prozent der Konsumgüter schützen, dabei aber dennoch nur etwa 24 Prozent des Ver- packungsmülls ausmachen. Dies gelingt durch optimierte Materialeigenschaften und Herstellungsprozesse.
Leitfaden Eco Design
Der Management-Leitfaden des „Runden Tisches Eco Design von Kunststoffverpackungen“, eine Stakeholder-Plattform, die die IK bereits 2014 ins Leben rief, unterstützt Verpackungsentwickler beim ganzheitlichen ökologischen Verpackungsdesign.
Nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum sind möglich, wenn sich alle Akteure mit konkreten Zielen, innovativen Ideen und konsequenter Umsetzung für eine nachhaltige Zukunft einsetzen. Kunststoff weist dafür schon jetzt geeignete Eigenschaften auf und wird sich künftig dank Ansätzen wie Eco Design noch weiter in diese Richtung entwickeln.
Quellenangabe:
Beitragsbild: vgajic via Getty Images (bearbeitet mit Canva)
Der Bericht kann als Printversion bestellt werden unter: www.kunststoffverpackungen.de