Titelbild der Beitragsserie PackTheFuture zeigt junge Frau, die auf das Serienmotto zeigt.

Bild: iStock | Khosrork

Kunststoff begleitet uns in jeder Lebenslage. Besonders aber, wenn es um Essen und Trinken geht. Da dampft der morgendliche Kaffee beim Bäcker in einen To-go-Becher und das saftige Steak für den Grillabend liegt gut geschützt in einer PET-Schale in Kühlschrank. Doch so wertvoll der Rohstoff auch ist, so sehr gilt es diesen zielorientiert einzusetzen, weiterzuentwickeln und wiederzuverwenden.

Ideen, Prototypen, Forschungsergebnisse und Erfolgsgeschichten gibt es zahlreiche. Für den neuesten Beitrag unsere Serie „#PackTheFuture“ haben wir dazu spannende Fundstücke aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen!

Nachhaltigkeit gelingt nur mit CO2-Reduktion

Kreislaufwirtschaft braucht einen klaren Fokus auf die Reduktion von Kohlenstoffdioxid. Carbios und L’Occitane machen nun vor, dass das gelingt, wie das Packaging Journal berichtet.

Beide Unternehmen haben gemeinsam eine transparente PET-Flasche entwickelt, die vollständig aus enzymatisch recyceltem Material nach Depolymerisationsverfahren von Carbios besteht. Das Recyclingverfahren nutzt lokale Sammel- und Produktionsprozesse – und punktet mit kürzeren Transportwegen und geringeren CO2-Emissionen.

Einkaufstaschen aus Biokunststoff

Auch die Forschung setzt sich intensiv mit der Wechselwirkung von Kunststoffverpackungen und Treibhausgasemissionen auseinander. Kunststoff weist häufig eine günstigere CO₂-Bilanz als andere Materialien auf, je nach Einsatzszenario. Flexible Einwegfolien, etwa für Einkaufstaschen, hingegen werden teilweise aus erdölbasiertem Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) gefertigt, mit einem entsprechendem CO₂-Fußabdruck. Als Gegenentwurf hat das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP erfolgreich ein flexibles und recycelbares Folienmaterial auf Basis des Biokunststoffs Polylactid (PLA) entwickelt und für die kommerzielle Nutzung bereit gemacht.

Recycling für mehr Platz in der Gelben Tonne

Handfester als im Forschungslabor geht es an den Abfallcontainern zu: Kaum geleert, ist die Gelbe Tonne auch schon wieder voll. Einen Teil des Abfalls machen Kunststoffverpackungen für Lebensmittel aus. Sie sorgen dafür, dass Nahrung frisch und unversehrt bleibt, resultieren aber auch in Abfall.

Gruppenfoto des RePack Netzwerk mit zahlreichen Personen. PackTheFuture

Auftakt am 11. Juni 2024 in Berlin: Das RePack-Netzwerk begleitet zwölf Innovationsprojekte für nachhaltige Lebensmittelverpackungen © RePack-Netzwerk; Foto: Gordon Welters

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert daher Ideen für eine nachhaltige Verpackung von Lebensmitteln. Das eigens gegründete RePack-Netzwerk begleitet und bewertet zwölf Innovationsprojekte von Industrie, Handel und Forschung. Mit dabei ist etwa REPAID, das Mehrweg mithilfe von sozialen und technischen Innovationen fördert. Aber auch im Bereich Recycling gibt es frische Lösungen: So ersetzt das Projekt BUSINESS fossile Rohstoffe in Speiseeisbechern durch Reststoffe aus der Agrar- und Lebensmittelindustrie. Dieser neuartige Biokunststoff Polyethylenfuranoat (PEF) ist vollständig recycelbar.

Richtig sortieren für besseres Recycling

Bundesweite Aktion zur Kampagne

Viele bundesweite Aktionen begleiteten die Kampagne „Deutschland trennt: Du auch?“
© Initiative „Mülltrennung wirkt“, Foto: Maik Ludwig

Doch die kreislauffreundlichsten Produkte nutzen nicht, wenn sie in der falschen Tonne landen. Die Kampagne „Deutschland trennt: Du auch?“ informierte in der ersten Junihälfte, wie man Abfall richtig trennt. Für die Aktion hatten sich mehr als 200 Kommunen, Entsorgungsbetriebe sowie der Lebensmitteleinzelhandel zusammengeschlossen. Die Initiative erreichte rund 40 Millionen Menschen. Mehrere hundert Live-Events, 5.000 Plakate sowie 700 Radiospots verankerten das Thema in der Öffentlichkeit. Initiiert wurde die Aktion von „Mülltrennung wirkt“, einer Initiative der dualen Systeme.

Lokale Bezüge erleichtern Mehrweg

Logo Mehrweg Modell Stadt

Mehrweg mit lokalem Bezug testete das „Mehrwegmodell Stadt“
© Reusable To-Go

Die Kampagne „Reusable-To-Go“ möchte die Rückgabe von Mehrweg-Bechern noch einfacher gestalten und startete im Juli 2023 das Pilotprojekt „Mehrweg Modell Stadt“ in Wiesbaden und Mainz. Elf Cafés und Bäckereien stellten von März bis Mai 2024 unterschiedliche Mehrwegbecher zur Verfügung. Diese konnten in allen 85 beteiligten Betrieben sowie an 40 öffentlichen Rückgabe-Säulen retourniert werden. Das Ergebnis: Die meisten Becher (87 Prozent) gelangten wieder zurück in die Betriebe und nicht zu den Rückgabe-Säulen. 80 Prozent aller Becher wurden bei derselben Bäckereikette zurückgebracht. Regionale Unternehmen spielen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft also eine Rolle.

Es geht noch weiter voran in Sachen Mehrweg: Die Gedat Getränkedaten GmbH, eine Plattform für Standardisierung in der Getränkeindustrie und „Reusable To-Go“ haben eine Partnerschaft gestartet. Ziel ist es, Mehrweg-to-go-Verpackungen in Deutschland flächendeckend zu fördern. Diese Kooperation könnte die Verbreitung von To-go-Mehrwegsystemen stark positiv beeinflussen, da nun ein offenes System für alle Anbieter von Mehrwegverpackungen etabliert wurde.

Mit Mehrweg ernten, was man sät

Kunststoff initiative Erde

Mit herausragenden Ergebnissen für 2023 kann auch die Initiative Erde der IK punkten: Das bundesweite Rücknahme- und Verwertungssystem für Erntekunststoffe in Deutschland setzte mit einer Verwertungszuführungsquote von 71,7 Prozent bei Silo- und Stretchfolien einen Meilenstein. Außerdem konnten so insgesamt 36.188 Tonnen CO2 eingespart werden. Das ist so viel, wie etwa 2,6 Millionen Bäume kompensieren.

Mit unserer Serie „#PackTheFuture“ begleiten wir die mediale und öffentliche Diskussion über die Transformation der Kunststoffverpackungsindustrie hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Bleiben Sie gespannt auf weitere Neuigkeiten, spannende Einblicke und aktuelle Entwicklungen auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft – denn wir bewegen uns weiter!