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Die Transformation der Kunststoffverpackungsbranche schreitet spürbar voran – getragen von technologischem Fortschritt, unternehmerischem Engagement und wachsendem gesellschaftlichen Bewusstsein. Ob durch innovative Materialien, neue Recyclingkonzepte oder internationale Kooperationen: Zahlreiche Akteure zeigen bereits, wie nachhaltige Verpackungslösungen konkret aussehen können.
Nachhaltige Kunststoffverpackungen im Fokus
Die Klöckner Pentaplast Gruppe (kp) zeigt mit dem „kp Next™ R1 Tray“, dass ökologische Transformation und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können. Die vollständig recyclingfähige Monomateriallösung besteht zu 100 Prozent aus recyceltem PET und wurde beispielsweise für die Anforderungen der Lebensmittelindustrie, der Veterinärmedizin und Generika entwickelt. Für diese Innovation erhielt kp auf der Plastics Recycling Show Europe (PRSE) in Amsterdam den PRSE Award 2025 in der Kategorie Plastic Packaging Product. Die Auszeichnung würdigt sowohl die technologische Reife des Produkts als auch das Engagement des Unternehmens für Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft.
Mit dem „kp Next™ R1 Tray“ wird deutlich, wie intelligentes Design, Materialtransparenz und der gezielte Einsatz hochwertiger Rezyklate die Transformation hin zu geschlossenen Stoffkreisläufen konkret ermöglichen. Die Lösung erfüllt höchste Anforderungen an Produktschutz und Lebensmittelsicherheit, reduziert den Materialeinsatz und verbessert die Recyclingfähigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Damit setzt kp ein sichtbares Zeichen für zukunftsfähige Verpackungslösungen.
Saisonaler Wandel trifft Recycling
Ein weiteres Signal für nachhaltige Verpackungspraktiken kommt pünktlich zur beginnenden Gartensaison: Das Hamburger Start-up WILDPLASTIC® hat gemeinsam mit BLUME2000 eine Verpackung für Blumenerde entwickelt, die zu 100 Prozent aus recyceltem „Wildplastic“ besteht – Kunststoffabfällen, die zuvor achtlos in der Umwelt entsorgt wurden. Durch die Rückgewinnung und Wiederverwertung dieses Materials leisten die Partner nicht nur einen Beitrag zur Ressourcenschonung, sondern entfernen aktiv inakzeptable Kunststoffabfälle aus der Umwelt.

Quelle: Wildplastic.com
Seit Anfang 2025 erhältlich, unter anderem in den Filialen von BLUME2000 und Dehner. Die Initiative steht exemplarisch für die Wirksamkeit von Kooperationen zwischen Handel und innovativen Akteuren der Recyclingbranche. Sie macht Nachhaltigkeit für Verbraucherinnen und Verbraucher unmittelbar erlebbar – beim Pflanzen, Gärtnern und Gestalten. Verpackung wird so nicht nur funktionales Mittel, sondern auch sichtbares Statement für Umweltverantwortung und Kreislaufdenken.
Große Marken, große Verantwortung – Treiber der Verpackungstransformation
Auch bei etablierten Konsumgüterherstellern wächst das Bewusstsein für die Verantwortung im Umgang mit Ressourcen und Kunststoffverpackungen. Unternehmen wie Coca-Cola und Dallmayr zeigen, wie Nachhaltigkeit zunehmend strategisch verankert und entlang der gesamten Lieferkette mit konkreten Maßnahmen umgesetzt wird.

Quelle: Coca-Cola Europacific Partners Deutschland
Coca-Cola hat kürzlich eine neue, besonders leichte 0,85-Liter-PET-Einwegflasche vorgestellt. Sie ist vollständig recyclingfähig und setzt auf einen deutlich reduzierten Materialeinsatz. Die optimierte Flaschenform trägt nicht nur zur Einsparung von Primärrohstoffen bei, sondern verbessert auch Transporteffizienz und CO₂-Bilanz. Damit setzt das Unternehmen ein klares Zeichen in Richtung ressourcenschonender Verpackungslösungen als Bestandteil einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie.

PET Recycling 2024
Verpackungssysteme im Wandel: Mono-PE statt Materialmix
Auch Dallmayr verfolgt ambitionierte Ziele: Der traditionsreiche Lebensmittelhersteller treibt den Wandel seiner Verpackungssysteme voran – sowohl im Handelsmarkenbereich als auch im Premiumsegment. Verpackungsmaterialien reduzieren, konsequent auf recyclingfähige Strukturen umzstellen und Prinzipien der Kreislaufwirtschaft einbinden – das steht dabei im Fokus. So stellt Dallmayr zum Beispiel sämtliche Röstkaffeesortimente auf Verpackungen aus nur einer recyclingfähigen Kunststoffgruppe, Mono-PE-Folie, um. Ein innovatives Ventil verbessert die Recyclingfähigkeit weiter, ohne das Aroma zu beeinträchtigen. Das Unternehmen betont dabei den systemischen Ansatz: Nachhaltigkeit soll nicht punktuell, sondern ganzheitlich entlang der gesamten Wertschöpfungskette gedacht und umgesetzt werden.
Internationale Partnerschaften für systemischen Wandel
Die Herausforderungen im Umgang mit Kunststoffabfällen machen an Landesgrenzen nicht halt. Umso wichtiger sind internationale Partnerschaften, die nachhaltige Veränderungen in Regionen mit unzureichender Abfallinfrastruktur ermöglichen. Ein Beispiel ist Project STOP, eine von Borealis und Systemiq initiierte Initiative: Seit 2017 baut sie in mehreren Regionen Indonesiens Kreislaufwirtschaftsprojekte auf. Bis Ende 2024 konnte die Initiative über 517.000 Menschen Zugang zu Abfallmanagementdiensten verschaffen, rund 79.000 Tonnen Abfall – darunter mehr als 12.000 Tonnen Kunststoff – erfassen und 280 Vollzeitarbeitsplätze schaffen.
Der aktuelle Schwerpunkt liegt darauf, ein regierungsbezirksweites Abfallwirtschaftssystem im ostjavanischen Banyuwangi aufzubauen. Mithilfe der digitalen „Banyuwangi Hijau“-App von Accenture und mit Unterstützung der NGO Clean River Project als Scale-up-Partner sollen bis 2030 bis zu zwei Millionen Menschen von dem Projekt profitieren. Ziel ist ein dauerhaft tragfähiges Abfallwirtschaftssystem, das Kunststoffemissionen vermeidet und gleichzeitig soziale sowie wirtschaftliche Chancen vor Ort schafft.
Mit unserer Serie „#PackTheFuture“ begleiten wir die mediale und öffentliche Diskussion über die Transformation der Kunststoffverpackungsindustrie hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Bleiben Sie gespannt auf weitere Neuigkeiten, spannende Einblicke und aktuelle Entwicklungen auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft – denn wir bewegen uns weiter!