Herzlichen Glückwunsch! Die Initiative „Mülltrennung wirkt“ der dualen Systeme in Deutschland feierte im Frühjahr 2021 ihren einjährigen Geburtstag. Die Verbraucherkampagne klärt über richtige Mülltrennung auf. Das Ziel: Weniger Restmüll in Gelben Tonnen und Gelben Säcken, mehr gesammelte Verpackungsabfälle mit einer besseren Qualität für das Recycling. Vor kurzem erhielt die Initiative mit dem ersten Jahresbericht das verspätete Geburtstagsgeschenk: eine durchweg positive Bilanz, zu der sicher viele von Euch beigetragen haben.
Die Kampagne erreichte von März 2020 bis März 2021 insgesamt über 2,5 Milliarden Kontakte in ganz Deutschland. Sie alle haben etwas über die richtige Trennung von Restmüll und Verpackungen gelernt – und ihr Wissen in die Tat umgesetzt. Das zeigen Messungen in Testregionen.
Mehr Treffsicherheit bei Verbraucher:innen
Um den Erfolg der Kampagne zu messen, wurde sie Anfang 2021 eigens in vier Testregionen geschaltet. Ein unabhängiger Sachverständiger nahm dort vor und nach dem Testzeitraum Stichproben aus den Gelben Säcken und Tonnen und untersuchte sie auf Fehlwürfe.
Fehlwürfe bezeichnen falsch entsorgten Müll. So sind Kinderplanschbecken, Batterien oder Lebensmittelreste Fehlwürfe im Gelben Sack. Zu viele Fehlwürfe erschweren und verhindern effektives Recycling. „Dadurch gehen dem Wertstoffkreislauf wichtige Materialien verloren“, erläutert Axel Subklew, Sprecher der Initiative. Landen Verpackungen als Fehlwurf im Restmüll, gehen sie dem Recycling ebenfalls verloren – denn Restmüll wird verbrannt.
„Im Gelben Sack und in der Gelben Tonne befinden sich etwa 70 Prozent Verpackungen und durchschnittlich 30 Prozent nicht richtig entsorgter Müll“, beschreibt Subklew das Problem. Dabei sei Mülltrennung kinderleicht: „Leere Verpackungen kommen in den Gelben Sack beziehungsweise die Gelbe Tonne. Außer Verpackungen aus Papier und Glas – die gehören in die jeweilige Altpapier- bzw. Altglassammlung.“
Auch wenn die Ergebnisse aus den Testregionen nicht mit ganz Deutschland gleichzusetzen sind: Der Restmüllanteil in den Gelben Tonnen und Säcken sank dort im Vergleich zu den ersten Stichproben im Herbst 2020 um mehr als zehn Prozentpunkte.
Aufklärung statt Belehrung
Im März 2020 startete die Kampagne deutschlandweit in TV, Radio, Print und Online. Vom erhobenen Zeigefinger hält Subklew nichts. Er setzt auf Motivation und Information: „Wir wollen in den Köpfen verankern, dass jede:r mit der richtigen Mülltrennung einen einfachen und effektiven Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.“ Bemerkt er eine allgemeine Verbesserung? „In jedem Fall sehen wir Fortschritte. Auch die Berichterstattung erscheint differenzierter. Durch unsere Ansprache in allen Kanälen bewegt sich dort etwas.“ In Sachen Mülltrennung ist weiterhin noch Luft nach oben. Wir alle können mit ein wenig Achtsamkeit beim Entsorgen unseres Mülls dabei helfen, die Umwelt zu schützen und Ressourcen zu schonen.