Kein Grund zur Freude: Heute ist Earth Overshoot Day. Dieser mahnende Aktionstag markiert jährlich das Datum, an dem die Menschheit alle biologischen Ressourcen verbraucht hat, die eigentlich für ein ganzes Jahr ausreichen müssen.
Dafür wird die Biokapazität der Erde – das ist die Menge an Nahrung und Rohstoffen, die unsere Erde in einem Jahr erzeugen kann – unserem ökologischen Fußabdruck (= der Verbrauch natürlicher Ressourcen durch uns Menschen) gegenübergestellt.
Ist der Verbrauch der Ressourcen größer als die Reserven, überschreiten wir das Limit. Derzeit verbraucht die Menschheit 74 Prozent mehr, als die Ökosysteme des Planeten regenerieren können und «nutzt» somit ca. «1 ¾ Erden». Symptome des Overshoots sind Klimawandel, Wasserknappheit und Überflutungen sowie Waldbrände, Ernährungsunsicherheit, Energiekrisen und Artenverlust.
Wäre die Welt ohne Kunststoff eine bessere?
Bilder von Kunststoffabfällen aus Asien spülen mit den großen Wellen an Meeresmüll eine reale Folge unseres Konsums in unser Bewusstsein – und sind so ein visueller Treiber für die Notwendigkeit von Veränderungen. Geht es also nicht auch ohne Kunststoff? Klar: Kurzlebiges Spielzeug, das zehnte Paar Sneaker, der jährliche Wechsel des Smartphones. Auf der anderen Seite werden Rotorblätter von Windrädern aus faserverstärktem Kunststoff hergestellt und Leichtbauteile aus Kunststoff sparen bei Autos und Flugzeugen viel Benzin bzw. Kerosin und verringern dadurch den CO2-Ausstoß erheblich. Als Dämmstoff beim Bau sowie bei der Sanierung von Gebäuden verringert Kunststoff ebenso den Energieverbrauch und sorgt nebenbei auch für geringere Heizkosten. Besonders in diesen Zeiten ein sehr wichtiger Aspekt.
Kunststoffverpackungen und Klimaschutz
Aber auch Kunststoffverpackungen schützen unsere Lebensmittel und sind damit wichtig für das Klima. Denn die Verpackung eines Produkts macht nur einen Bruchteil der CO2-Emissionen des verpackten Lebensmittels aus. Schützen wir also die Produkte mit einer guten Verpackung sparen wir die CO2-Emissionen, die anfallen, wenn Ersatz produziert werden muss. Entscheidend ist der bewusste Umgang mit allen Ressourcen. Dabei sind alle in der Pflicht: Die Industrie, die Politik aber auch die Verbraucher:innen.
Mit der Kreislaufwirtschaft in Bewegung bleiben
Anlässlich des heutigen Earth Overshoot Day hat die Initiative “Dein Kunststoff” eine Artikelserie erstellt, in der sie erläutert, welchen Beitrag die Kunststoffindustrie leisten kann, um die CO2-Emissionen zu senken. Im Fokus steht dabei der Wandel hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Damit diese Wende gelingt, braucht es auf deutscher und europäischer Ebene ein klares Bekenntnis zur Technologie- und Innovationsoffenheit sowie ein rechtliches Umfeld, in dem Investitionen sicher und zügig stattfinden können. Diesen Wandel gilt es jetzt zu gestalten. #Movethedate
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