Leichter, ressourcenschonender, recyclingfähiger: Welches Potenzial Designinnovationen für mehr Nachhaltigkeit bieten, zeigt sich bei PET-Flaschen besonders offensichtlich. Denn deren hohe Sammel- und Recyclingquoten in Deutschland 2023 sind auch das Ergebnis jahrelanger Optimierungsmaßnahmen der Industrie. Das Beispiel PET-Flaschen zeigt, wie die Industrie Verpackungen und ihre Umweltauswirkungen durch Design for Recycling noch weiter verbessern kann, zum Beispiel durch Materialeinsparungen.

Shoulderflex 500ml Pet Flasche Quelle Krones Ag Innovation Kunststoffvepackung

©Krones AG

Sie ist die leichteste Flasche der Welt für stille Getränke: Die PET-Flasche von KHS und der kanadischen Husky SA wiegt nur 5,89 Gramm und fasst 591 Milliliter, was der in den USA üblichen Flaschengröße entspricht. Dabei ist sie dennoch stabil, kann problemlos gestapelt sowie sicher transportiert werden, ohne Schaden zu nehmen. Darüber hinaus liegt sie gut in der Hand. Die PET-Flasche mit dem Arbeitstitel „Factor 101“ setzt neue Maßstäbe für nachhaltige Verpackungslösungen und demonstriert, wie technische Innovation Ressourcenschonung und Praxistauglichkeit vereint. Die Innovation ist nicht die erste leichte Flasche der KHS-Gruppe: Sie ist die Weiterentwicklung einer PET-Flasche mit nur fünf Gramm Gewicht für 500 ml stilles Wasser, die als Machbarkeitsstudie vorgestellt wurde. Beide leichten Flaschen stehen sinnbildlich für den Trend hin zu PET-Flaschen mit immer geringerem Gewicht.

Material einsparen, Ressourcen schonen

Vergleichsgrafik des PET-Materialverbrauchs mit einem grünen Kreis oben, der einen Rückgang von -8,5 % zeigt. Darunter die Zahlen: 408,1 kt für 2023 und 446,1 kt für 2021, jeweils begleitet von stilisierten Flaschenreihen als Hintergrund.

Quelle: GVM – Forum PET

Laut einer Studie der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung mbH im Auftrag des Forum PET zu Aufkommen und Verwertung von PET-Getränkeflaschen in Deutschland wurden 2023 17 Milliarden PET-Flaschen für Getränke verkauft. Das sind genauso viele wie im Jahr 2021, spannend ist dabei jedoch der Blick auf das Gewicht: Wurden für die Herstellung dieser Menge an Flaschen 2021 noch 446.000 Tonnen PET benötigt, waren es für dieselbe Menge an Flaschen zwei Jahre später nur noch 408.100 Tonnen. Der Materialverbrauch ist damit um 38.000 Tonnen, beziehungsweise 8,5 Prozent gesunken – ein weiterer Schritt in Richtung mehr Ressourcenschonung.

Technische Innovationen ermöglichen es heute, PET-Flaschen aller Größen aus immer weniger Material herzustellen. Sie werden also immer leichter und dünner, während Stabilität und Qualität unverändert bleiben. Bei weniger Gewicht und Material müssen auch weniger neue oder recycelte Rohstoffe eingesetzt werden. Damit reduzieren sich auch der Carbon-Footprint sowie die CO2-Emissionen pro Verpackung. Die Einsatzgewichte der PET-Flaschen sind bereits in den vergangenen Jahren stark gesunken: So wurde beispielsweise das Einsatzgewicht für Einweg-PET-Flaschen für Mineralwasser zwischen 1991 und 2013 um 25 Prozent reduziert, wie eine Studie der GVM zur Ressourceneffizienz von Kunststoffverpackungen von 2014 zeigt.

Prost!

Leichtere PET-Flaschen erleben nicht nur im Bereich von Mineralwasser einen Boom: Nach Bier und Mineralwasser gibt es nun auch Wein abgefüllt in Flaschen aus PET oder recyceltem PET (rPET). Die PET-Weinflasche von Alpla ist eine umweltfreundliche Alternative zur traditionellen Glasflasche. Die 0,75 Liter-PET-Weinflaschen bringen nur 50 Gramm, Glasflaschen derselben Größe über 400 Gramm auf die Waage. Beides ist besonders für die Gastronomie, aber auch im privaten Gebrauch ein Vorteil, da sie deutlich leichter zu tragen und zudem bruchsicher sind. Darüber hinaus hat die PET-Weinflasche einen geringeren CO2-Fußabdruck und ist kostengünstiger in der Herstellung.

Wine Bottle Group 16x9 1

Quelle: ALPLA

Effizient abfüllen

Um die weltweit steigende Nachfrage nach abgepacktem Mineralwasser erfüllen zu können, benötigen Abfüllbetriebe Maschinen mit der entsprechenden Leistung. Mit dem weltweit ersten Nassteilblock „ErgoBloc L“ wird die Krones AG diesen Anforderungen gerecht: Die hochmoderne Abfüllanlage mit einer Leistung von bis zu 100.000 0,5-Liter-PET-Flaschen pro Stunde setzt neue Maßstäbe in der Getränkeindustrie. Die Maschine kombiniert die Prozesse des Streckblasens, Etikettierens, Füllens und Verschließens in einem kompakten System. Dies spart im Vergleich zu herkömmlichen Linien deutlich Platz und ermöglicht eine schnellere, effizientere Produktion. Als erstes Unternehmen weltweit setzt der US-amerikanische Getränkehersteller Niagara Bottling, LLC die neue Abfülltechnik ein.

Bild einer Füllmaschine für PET-Flaschen.

Füllmaschine Forum PET

PET-Flaschen: Besser als ihr Ruf

PET wurde speziell für das Recycling entwickelt und wird seitdem fortlaufend weiter optimiert. Damit sind PET-Flaschen ein ideales Beispiel für eine erfolgreiche, ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft. In Deutschland erreichen Sammel-, Recycling- und auch Verwertungsquoten Jahr für Jahr neue Höchststände. Das zeigt, dass der nachhaltige Umgang mit Ressourcen schon lange ein fester Bestandteil des deutschen PET-Recyclings ist.Infografik zum PET-Recycling 2024 im Mehrweg- und Einweg-Pfandsystem. 97,6 % des PET werden recycelt, mit nur 2 % Verlust im Prozess. 51,2 % Recyclingmaterial wird in der Produktion eingesetzt. Aus dem recycelten Material entstehen: 47,7 % neue PET-Getränkeflaschen, 22,9 % Folien, 10,5 % Textilfasern und 18,7 % sonstige Anwendungen. Quelle: GVM 2024, IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.