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Das Müsli zum Frühstück, die Mehrweg-Getränkeflasche oder die Snacks für den Filmabend: Wo und wie können wir bei Lebensmitteln und ihren Verpackungen einen Unterschied in Sachen Nachhaltigkeit machen und kreislauffähige Verpackungen fördern? Und wie steht es eigentlich um das Recycling und die Mülltrennung in Deutschland und seinen Nachbarländern, wenn die Snacks aufgegessen sind?

Dazu blicken wir erneut über den Tellerrand der kunststoffverarbeitenden Industrie und präsentieren im Rahmen unsere Serie „#PackTheFuture“ relevante News zur Transformation der Kunststoffverpackungsindustrie aus unterschiedlichen Perspektiven. Viel Spaß beim Lesen!

Snackverpackung aus 50 Prozent recyceltem Kunststoff

Einweg Kunststoff Verpackung

Quelle: IK

Bei wechselhaftem Aprilwetter heißt es: Ab aufs Sofa! Wer beim Griff zu Snacks wie Chips oder Crackern Bedenken wegen der flexiblen Kunststofftüte hat, kann beruhigt sein: Kunststoffverpackungen sind oft klimafreundlicher als Verpackungsalternativen. Das packaging journal verkündet nun noch mehr gute Nachrichten: Mehrere Partner aus der gesamten Lieferkette für flexible Lebensmittelverpackungen haben zusammengearbeitet, um eine neue, hochwertige Snackverpackung für die Marke Sunbites auf den Markt zu bringen. Diese besteht zu 50 Prozent aus recyceltem Post-Consumer-Rezyklat aus Kunststoffabfällen. Dafür wird kein mechanisches Recycling, sondern ein fortschrittliches alternatives Recyclingverfahren genutzt. Dieses ermöglicht, dass die recycelten Materialien die strengen EU-Vorgaben für Anwendungen wie Verpackungen mit Lebensmittelkontakt, kontaktsensitive und medizinische Produkte erfüllen.

 

Unverpackt: dmBio testet Abfüllstationen

Im Gegensatz dazu haben 15 ausgewählte dm-Märkte in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen in einem Pilotprojekt eine ganz andere Richtung eingeschlagen und zwischen Mitte Februar bis Mitte März 2024 ein neues Unverpackt-System getestet. Kund:innen können mehr als zehn dmBIO-Produkte, darunter Nüsse, Linsen, Dinkelnudeln, Müsli oder Kaffee, selbst in der gewünschten Menge in eigene Behältnisse oder an der Abfüllstation erhältliche Pfandbehälter abfüllen. Ziel von dm ist es, Verpackungen dort, wo sie verzichtbar sind, immer stärker zu vermeiden. Dies muss mit Sinn und Verstand erfolgen und darf nicht zu Lasten der Haltbarkeit und Qualität geschehen. Denn Verpackungen halten unter anderem Lebensmittel länger frisch, schützen sie vor Verunreinigungen oder Beschädigungen und verhindern so Lebensmittelverschwendung durch frühzeitig verdorbene Ware. Trotzdem gilt: Ökologisch sinnvolle Kunststoffverpackungen sind im Sinne des Eco Designs nach dem Prinzip „So wenig wie möglich und so viel wie nötig“ designed.

 

So trennt und recycelt Deutschland Abfall

Klimaschutz Muelltrennung 800x800

© Initiative “Mülltrennung wirkt”

Und was, wenn die Snacks leer sind? Dann landen die Verpackungen im Abfall. Doch gehört eine mit Kunststoff beschichtete Papierverpackung nun in den Restmüll oder doch in den Gelben Sack? 72 Prozent der Befragten einer von Kunststoffplattenonline.de durchgeführte Studien geben an, dass ihre Mülltrennung gut sei. 23 Prozent bezeichnen sie sogar als sehr gut, berichtet das Oberpfalz ECHO. Trotzdem wählen 46 Prozent der Befragten den Restmüll, wenn sie nicht sicher sind, wo der Abfall korrekt entsorgt wird. Das bedeutet, dass gebrauchte Verpackungen als wertvoller Sekundärrohstoff regelmäßig im falschen Müll landen. Dies bremst den Recyclingprozess, denn wertvolles Material, aus dem neues Material entstehen könnte, fällt aus dem Kreislauf und geht verloren. Auch die Arbeit der Entsorgungswerke wird behindert. Sie sind auf korrekte Mülltrennung in deutschen Haushalten angewiesen, damit Anlagen reibungslos sortieren und aufbereiten können. Nasser Biomüll zwischen Papierabfällen führt beispielsweise dazu, dass das Altpapier unbrauchbar wird. Kunststoffverpackungen im Restmüll können von den Anlagen meist nicht vollständig aussortiert werden und gelangen in die Verbrennung statt ins Kunststoffrecycling. Insgesamt wurden 450 Befragte aus Deutschland, den Niederlanden und Frankreich befragt. Es zeigt sich, dass nur 40 Prozent der Niederländer ihren Müll sorgfältig trennen. Vor Deutschland mit 63 Prozent liegt Frankreich mit 65 Prozent der Befragten, die streng auf Ihre Mülltrennung achten.

 

Innovationspreis für Mehrweg-Systeme

Abfall fällt im Rahmen von Mehrweg-Systemen idealerweise nicht an. Viele, oft regionale Mehrwegsysteme leisten einen wichtigen Beitrag, um gesetzliche Klimaschutzziele zu erreichen und Ressourcen einzusparen. Trotzdem finden Mehrwegsysteme immer noch zu wenig Anklang. Deshalb ist es wichtig, dass die Verbraucher:innen einen hohen Anreiz haben, Mehrwegverpackungen zu nutzen und sie nach der Nutzung auch zurückzubringen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) schreiben nun zum 14. Mal den Mehrweg-Innovationspreis für Getränkeverpackungen aus. Ausgezeichnet werden herausragende Leistungen und Initiativen, die zur Weiterentwicklung von Mehrwegsystemen für Getränkeverpackungen beitragen. In einer Sonderkategorie können weitere Mehrweg-Innovationen rund um Getränke- und Lebensmittelverpackungen eingereicht werden –  etwa aus Kunststoff, wie die Mehrwegbehältnisse für die Gastronomie von MealGood. Verpackungshersteller, Produktdesigner, Getränke- und Lebensmittelproduzenten, Abfüller, Logistiker, Handelsunternehmen sowie wissenschaftliche Institute und Organisationen können sich noch bis 30. Juni 2024 bewerben.

Mit unserer Serie „#PackTheFuture“ begleiten wir die mediale und öffentliche Diskussion über die Transformation der Kunststoffverpackungsindustrie hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Bleiben Sie gespannt auf weitere Neuigkeiten, spannende Einblicke und aktuelle Entwicklungen auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft – denn wir bewegen uns weiter!